Am 19. September 2023 erst fiel der Startschuss. Jetzt, nur ein Jahr nach dem Spatenstich, sind die Bauarbeiten in vollem Gang. Die Erweiterung des französischen Standortes von SÜDPACK MEDICA in Coulmer in der Region Orne ist damit auf Kurs – und sie ist das größte Einzelprojekt der SÜDPACK Unternehmensgruppe. Mit der Inbetriebnahme zum 1. Juli 2025 wird sich die Fläche für die Reinraumbeutelfertigung dann im Vergleich zu den bisherigen Kapazitäten verdoppelt haben. 

Der Standort steht für die rund 35-jährige Kompetenz der SÜDPACK MEDICA in der Reinraumbeutelfertigung. Das spezialisierte Werk in der Normandie ist auf die Herstellung von Sterilbarrieresystemen für Medizintechnik- und Diagnostikanwendungen sowie von Primärverpackungen für Arzneistoffe und produktberührende Komponenten von Active Pharmaceutical Ingredients (API) ausgerichtet – und nach ISO 13485 und 15378 zertifiziert.

„Mit dem Ausbau der Reinraumfläche mit ISO7-Zertifizierung und dem besonderen Fokus auf der geringen Partikellast können wir uns neben der Medizingüterindustrie nun auch im Pharmasektor noch stärker positionieren“, erklärt Geschäftsführer Thomas Freis. Eine strategisch wichtige Entscheidung für die SÜDPACK MEDICA, weil die Nachfrage nach sterilisierbaren Reinraumbeuteln kontinuierlich steigt und der Markt daher entsprechendes Potenzial bietet. Vor allem für die Beteiligten der Prozesskette, die sich mit der Herstellung flüssiger Darreichungsformen von Arzneimitteln befassen, ist ein geringer Partikeleintrag ein relevantes Thema: Glasflaschen, Ampullen oder Spritzen, die zur Verabreichung von flüssigen Parenteralen wie etwa Infusionen notwendig sind, müssen vor der Befüllung eine geringe Partikellast tragen, um den Eintrag von Fremdkörpern in die Blutbahn des Patienten auszuschließen oder zumindest möglichst gering zu halten. 

Das Produkt- und Leistungs-Portfolio der SÜDPACK MEDICA

…ist konsequent auf die Marktanforderungen und Kundenbedürfnisse abgestimmt. Das Spektrum reicht dank vertikal hoch integrierter, kreislauffähiger Wertschöpfungskette von der Compoundierung und Extrusion über Kaschierung, Bedruckung und Verbeutelung bis hin zur Rückführung der Post-Industrial-Materialien. Im Segment der Standardbeutel ist vor allem die Vielfalt beeindruckend: Die gängigsten Anwendungsbereiche im Medizin- und Pharmasektor können dadurch optimal abgedeckt werden. Die Spezialisten in Coulmer sind aber auch in der Lage, spezialisierte Prozesslösungen in komplexen Pharmaproduktionen zu realisieren. 

Dreirandsiegelbeutel

Bereits in den letzten Jahren wurde in Schlauchbeutel- und Dreirandsiegelbeutel-Anlagen investiert, um den erhöhten Bedarf nach Folien und Beuteln zu decken, die sich an verschiedenen Stellen der Wertschöpfungskette auch in der Pharmaindustrie verwenden lassen. Heute bietet das Sortiment der SÜDPACK MEDICA bereits eine breite Auswahl an gesiegelten Barrierebeuteln für nahezu jede Anforderung – Tendenz steigend.

Die kleinformatigen Beutellösungen kommen typischerweise für das Verpacken von Komponenten wie etwa Stopfen oder Filter für flüssige Darreichungsformen in Betracht. Für Prothesen, Instrumente, Wound Care Produkte bis hin zu chirurgischen Textilien stehen größere Formate zur Verfügung. Die Kombination von stabilen Trägerfolien und gasdurchlässigen Deckelfolien wiederum ermöglicht gammasterilisierbare Hochbarriere-Verpackungen wie auch Verpackungskonzepte, die der gasbasierten Sterilisation, etwa auf Basis von Ethylenodid (ETO-Sterilisation), gewachsen sind. Zudem sind auch komplett folienbasierte 3-Randsiegelbeutel mit Peel-Systemen möglich.

Die Auswahl bei Formaten, Materialkombinationen, Druckfarben und Öffnungssystemen ist enorm: „Unsere Kunden finden bei uns perfekt geeignete Hochbarrierebeutel für ihren spezifischen Bedarf – entweder aus Folie oder auch als Kombination mit Tyvek® oder medizinischem Papier. Die Fertigung von Beuteln, Schmalrollen und Deckeln findet dabei stets unter ISO7 und unter ISO8-Reinraumbedingungen statt“, unterstreicht Thomas Freis. 

Schlauchbeutel

Die konventionellen und ebenso die nachhaltigen Schlauchbeutel der SÜDPACK MEDICA erfüllen alle spezifischen Anforderungen an Stabilität, Transparenz, Barrierefähigkeit und Effizienz – und zwar ohne Seitennaht und Migrationsrisiken. Auch sie werden unter Reinraumbedingungen produziert. 

Während die Schlauchbeutel, die aus Blasfolien auf Basis von pharmacopoeia-konformen Rohstoffen gefertigt werden, zudem ein hervorragendes Öffnungsverhalten aufweisen, bieten die Coextrusionslösungen eine sehr gute Performance in puncto Durchstoßfestigkeit. Sie kommen auch als Sekundärverpackung für Bio-Processing Bags zur Verwendung.

Ein starker Vorteil für Kunden: Das Standardbeutelkonzept ermöglicht selbst geringe Bestellmengen. Und auch die Lieferzeiten sind kurz, da gängige Sterilbarrierematerialien von verschiedenen Tyvek®-Güten (beschichtet und unbeschichtet) sowie medizinischen Papieren führender Hersteller bevorratet werden. Hinzu kommt: Dank des modernen Produktions-Equipments können Standardprodukte schnell den individuellen Bedürfnissen der Kunden angepasst werden. Und: Durch das Rollenschneiden der Sterilbarrierematerialien im Reinraum erhöht sich die Flexibilität – auf Seiten der Kunden, aber auch auf Seiten der SÜDPACK MEDICA. 

Tyvek®-Patches in Beutelverpackungen

Mit gezielt eingesetzten Tyvek®-Patches auf der Beutelrückseite ermöglicht die SÜDPACK MEDICA bei der ETO-Sterilisation einen schnellen und effektiven Gasdiffusionsprozess. Thomas Freis: „Damit kombinieren wir die Vorteile von Schlauchbeutelverpackungen mit den Möglichkeiten der gasförmigen Sterilisation. Auf ein gewohnt gutes Öffnungsverhalten, bei Bedarf auch durch eine Einreißkerbe unterstützt, müssen Kunden dabei nicht verzichten. Tyvek® zeichnet sich nämlich insbesondere durch außergewöhnlich gute Peeleigenschaften und eine hohe Durchstoßfestigkeit aus. Es ist reißfest und feuchtigkeitsbeständig – und bildet zudem von Natur aus eine außergewöhnlich hohe Keimbarriere.“ Zu den typischen Anwendungsgebieten zählen vorrangig Beutelverpackungen für Wundversorgungsprodukte, OP-Sets oder Dialysefilter. 

Mit dem Ausbau des Standorts in Coulmer ist die SÜDPACK MEDICA bestens gerüstet für die künftigen Anforderungen. Thomas Freis freut sich: „Sofern wir den Zeitplan tatsächlich einhalten können – und danach sieht es momentan aus – werden wir Mitte des kommenden Jahres bereits die ersten Maschinen platzieren. Ab Ende Juli starten wir dann sukzessive die Produktion in den neuen Räumlichkeiten.“

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