Nachhaltigkeitsbericht 2022

2 KENNZAHLEN 2021 & AUSBLICK 2022 Wir haben 63 MWh Energie auf der Basis Bei uns sind Mitarbeitende aus 29 Nationalitäten beschäftigt erneuerbarer Quellen selbst erzeugt 21 % unserer Führungskräfte sind jünger als 35 Jahre Unsere Abfälle konnten im Vergleich zu 2019 um 15 % reduziert werden Ab 2022 können wir den CCF unserer deutschen Standorte auf 0 setzen (in Scope 2), indem wir Ökostrom beziehen 30 % unseres Umsatzes generieren wir mit nachhaltigen Produkten Im April 2022 haben wir uns der „Science Based Targets Initiative“ angeschlossen Wir bilden aktuell 91 Auszubildende und Studierende aus und übernehmen von ihnen über 80 % 57 % unserer Gesamtinvestitionen fließen in neue Technologien, die zu mehr Nachhaltigkeit beitragen

Nominierung für den Umwelt- preis für Unternehmen 2022 Im Jahr 2022 wird zum 20. Mal der ba- den-württembergische Umweltpreis vergeben. Mit diesem Preis werden be- merkenswerte Leistungen von Unter- nehmen im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes und des nachhaltigen Wirtschaftens durch das Land Baden- Württemberg ausgezeichnet. Über die Vergabe des Preises ent- scheidet eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern von Wirtschaftsorga- nisationen, wissenschaftlichen Insti- tutionen, Umwelt- und Naturschutz- verbänden, den Gewerkschaften, der Landesanstalt für Umwelt sowie dem Wirtschafts- und dem Umweltminis- terium Baden-Württemberg. SÜDPACK konnte mit der Bewerbung in der Kategorie „Industrie-Unterneh- men mit mehr als 250 Mitarbeiten- den“ die Jury im ersten Schritt über- zeugen. Deshalb wurden wir von der Jury persönlich besucht, um unsere Deutschlands nachhaltigste Mittelständler SÜDPACK wurde im branchenüber- greifenden Sustainability-Ranking der WirtschaftsWoche aus über 4.000 Un- ternehmen auf Platz 36 der Top 50 der Mittelständler Deutschlands gewählt. Erstmals zeichnete die Wirtschafts- Woche die nachhaltigsten Mittel- ständler Deutschlands aus. Hierfür analysierte die Münchener Beratung Munich Strategy im Auftrag der Wirt- schaftsWoche branchenübergreifend insgesamt 4.000 Unternehmen mit einem Umsatz von 10 Millionen bis ca. 1,5 Milliarden Euro. Mittels eines Algorithmus wurden zunächst die in den Nachhaltigkeits- berichten formulierten ESG-Ziele und ihre Wirkungskraft sowie zusätzlich auch Pressemitteilungen und Social- Media-Aktivitäten ausgewertet. Aus den Daten berechneten die Experten dann den Sustainability Score. Nachhaltigkeitsmaßnahmen und unser Engagement im betrieblichen Umweltschutz vor Ort vorzustellen. Bei diesem Besuch konnten wir der Jury ein umfassendes Bild unserer Nachhaltigkeitsmaßnahmen ver- mitteln – und die Jury von unseren Leistungen überzeugen. Nun wurde SÜDPACK für den „Umweltpreis für Unternehmen 2022“ nominiert. Die Bekanntgabe der Preisträger wird im Dezember 2022 in Stuttgart stattfin- den. In die engere Auswahl kamen schließ- lich 400 Unternehmen, die daraufhin genauer durchleuchtet wurden. Die Berater stützten sich hierbei insbe- sondere auf ausführliche Interviews mit verschiedenen Stakeholdern. Um tatsächlich die nachhaltigsten Mittelständler Deutschland küren zu können, berücksichtigte Munich Strategy jedoch nicht nur ökologi- sche Aspekte. Auch die Themen- komplexe Soziales und Governance flossen in die Beurteilung ein. Allen Gewinnern ist laut Munich Strategy gemeinsam, dass „sie sich seit Jah- ren wirklich in allen drei Kategorien mit einem ausgewogenen Einsatz engagieren. Vor allem betreiben sie kein Greenwashing, sondern sehen Nachhaltigkeit als Mittel, sich Wett- bewerbsvorteile zu erarbeiten.“ 3

4 NACHHALTIGKEIT BEI SÜDPACK Die Bedeutung von Nachhaltigkeit hat in den letzten Monaten deutlich zugenommen. Viele Unternehmen setzen verstärkt auf ressourcenschonende, umwelt- freundliche Technologien und Produkte. Auch die Verpackungsindustrie befindet sich in einem Trans- formationsprozess: Verpackungen aus nachhaltigen und recyclingfähigen Materialien erobern verstärkt die Verkaufsregale. Auch unkonventionelle, aber besonders materialeffiziente Verpackungskonzepte wie der Flow Pack für Hackfleisch oder die Faltverpackung für Schin- ken werden von den Verbrauchern nach anfänglichem Zögern akzeptiert. Kurzum: Die Nachfrage nach nach- haltigen Verpackungskonzepten steigt – und zwar nicht nur bei den Verarbeitern unserer Materialien, sondern auch bei den Endverbrauchern. Und selbst der Verpa- ckungsdruck ist durch unsere Initiative in den Fokus gerückt, denn mit der innovativen SPQ-Technologie (Sustainable Print Quality) von SÜDPACK steht nun- mehr ein hochwertiges Druckverfahren zur Verfügung, das den Lösemittel- und Farbverbrauch signifikant redu- ziert und dadurch deutliche Einsparungen im CO2-Fuß- abdruck von bedruckten Verpackungen möglich macht. Für SÜDPACK ist Nachhaltigkeit kein Trend, sondern seit jeher ein fester Bestandteil der Unternehmens- philosophie – und zugleich ein Auftrag zum Handeln. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir uns feste Ziele gesetzt und konkrete Maßnahmen definiert. Denn nur wenn wir Werte und Fakten schaffen, können wir mutige Visionen verwirklichen und zukunftsfähig bleiben. Wir beschränken unser Verständnis von Nachhaltig- keit dabei nicht nur auf unsere Produkte, sondern ha- ben die gesamte Wertschöpfungskette im Blick. Das Ziel lautet: ganzheitlich denken und ganzheitlich han- deln. Ökologisch, ökonomisch und sozial. Angefangen bei Produktion und Produkten über Investitionsprojek- te und Recycling bis hin zu Gesellschaft und Umwelt. Unsere Mission? NET ZERO. Unser Credo: Uns und unseren Werten bei allem, was wir tun, treu bleiben. Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht zeigt, dass wir viele Ziele erreicht haben, die wir uns für die Jahre 2020 und 2021 gesetzt hatten. Andere Initiativen befinden sich auf der Zielgeraden oder sind bereits angestoßen. So haben wir unser Portfolio an nachhaltigen Fo- lienlösungen konsequent weiter auf die aktuel- len Anforderungen im Markt ausgerichtet. Wir investieren massiv in die Entwicklung neuer Ma- terialstrukturen, in neue Geschäftsmodelle und in neue Technologien. Wir engagieren uns für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft – und richten den Fokus dabei nicht nur auf das eigene Wertstoff- management, sondern auch auf das chemische Recycling als ergänzende Recyclingalternative für bisher nicht wiederverwertbare Kunststoffverpackun- gen. Unser Engagement für das chemische Recycling gemeinsam mit unserem Partner CARBOLIQ dient dem Ziel, vorhandene Verpackungen und Kunststoff- abfälle in wertvolle Ressourcen umzuwandeln und diese Wertstoffe so im Kreislauf zu halten. Darüber hinaus wirken wir auch in unterschiedlichsten Gremien mit, die sich für die Einführung einer zirkulären Wirtschaft in der Kunststoffverpackungsindustrie ein- setzen. So sind wir beispielsweise aktives Mitglied bei CEFLEX und besetzen das Sustainability Committee der FPE. Für viele Anwendungen können und wollen wir auch künftig nicht auf Kunststoffverpackungen verzichten. Denn Verpackungen aus Kunststoff zeichnen sich durch eine optimale Materialeffizienz aus. Sie bieten einen optimalen Produktschutz bei minimalem Gewicht und tragen erheblich zur Reduzierung von Lebensmittel- verlusten bei. Jüngsten Erkenntnissen zufolge ist der CO2-Fußabdruck eines Lebensmittels bis zu 30-mal höher als der Fußabdruck seiner Kunststoffverpackung. Welche Facetten das Thema Nachhaltigkeit bei SÜDPACK im Einzelnen beinhaltet und welche Fortschritte wir in den jeweiligen Bereichen erzielt haben, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

INHALTS- VERZEICHNIS UNTERNEHMEN UNSER WERTELEITBILD UNSERE BUSINESS UNITS BU FF&C BU Food BU Medica BU USA UNSERE PRODUKTE VERBANDSARBEIT NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE Sustainable Development Goals Unsere Stakeholder-Analyse Unsere Wesentlichkeitsmatrix Unser Handlungsrahmen CORPORATE GOVERNANCE Code of Conduct SUSTAINABLE EFFICIENCY Maßnahmen & Methoden KREISLAUFWIRTSCHAFT Technologie Produktdesign Wertstoffmanagement KLIMASCHUTZ NET ZERO Energiemanagement Ressourceneffizienz SOZIALE VERANTWORTUNG Mitarbeitende Arbeitsschutz Nachhaltige Supply Chain GRI-INHALTSINDEX NACHHALTIGKEITSPRÜFUNG ÜBER DEN BERICHT 8 12 14 16 17 18 19 20 24 26 28 32 34 36 38 40 42 44 48 50 52 54 56 59 62 64 66 68 71 74 76 80 82 7

8 N E M H E N R E T N U UNTERNEHMEN Seit der Gründung durch Alfred Remmele im Jahr 1964 steht SÜDPACK für Top-Qualität, Innovationsstärke und Technologieführerschaft – aber vor allem für ge- meinsame Werte. Auch heute ist es unser Antrieb, mit wegweisenden Hochleistungsfolien und Verpackungs- konzepten maximalen Produktschutz bei minimalem Materialeinsatz zu gewährleisten und mit unseren Produkten maßgeblich zu einem verbesserten Verbrau- cher- und Patientenschutz beizutragen. Unsere Unternehmensgruppe mit etwa 1.700 Beschäf- tigten produziert an zehn Standorten, exportiert in über 70 Länder und erwirtschaftete 2021 einen Umsatzerlös von mehr als 500 Mio. Euro. Dieser wurde vorwiegend in unseren Kernmärkten erzielt: in der Lebensmittel- industrie, in der Gesundheitsbranche sowie bei Herstel- lern von technischen Produkten (siehe Beileger Seite 4). Dabei sichern wir mit umfangreichen Investitionen unsere Spitzenposition im Markt. Wir investieren in neue Technologien, in unser Produktportfolio sowie in die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Organi- sation. Ein wichtiger Meilenstein war die Neustruktu- rierung unserer Unternehmensgruppe, die wir im Jahr 2020 umgesetzt haben. Mit der Einführung der vier selbständig agierenden Business Units Food, Medica, Functional Films & Compounds und USA haben wir solide Voraussetzungen geschaffen, um uns noch optimaler auf die Anforderungen unserer Märkte Name SÜDPACK Holding GmbH Hauptsitz SÜDPACK Verpackungen GmbH & Co. KG Jägerstraße 23 88416 Ochsenhausen Deutschland Eigentumsverhältnisse Die SÜDPACK Holding GmbH ist zu 100 % in Familien- besitz. Alle Produktionsstandorte und Vertriebsgesell- schaften sind Teil der SÜDPACK Holding GmbH. Produktionsstandorte • SÜDPACK Verpackungen GmbH & Co. KG • Ochsenhausen, Erolzheim (DE)* • ecoform Multifol Verpackungsfolien GmbH & Co. KG • Ochsenhausen, Erlenmoos, Schwendi (DE)* • SÜDPACK Kłobuck sp. z o.o. (PL)* • SÜDPACK Bioggio SA (CH)* • SÜDPACK Medica SAS (FR) • SÜDPACK Oak Creek Corporation (USA) • SÜDPACK Grootegast B.V. (NL) • Kamakshi Suedpack Pvt. Ltd. (IND) *Diese Standorte sind Bestandteil des vorliegenden Nachhaltigkeitsberichts. Sie erwirtschafteten im Berichtszeitraum etwa 90 % des Umsatzes

auszurichten. 2021 erfolgte die Übernahme der niederländischen LPF Packaging – heute SÜDPACK Grootegast –, womit wir unsere Kompetenzen im Bereich der Hochbarriere-Ka- schierverbunde signifikant weiter ausbauen konnten. Langfristig wird SÜDPACK Grootegast zu unserem Kom- petenzzentrum für High Performance Laminates aus- gebaut, hier werden auch die Entwicklungsaktivitäten für diesen Produktbereich angesiedelt sein. Des Weite- ren ist unser Joint Venture mit Kamakshi Flexiprints in Indien eine ideale Basis zur Erschließung des Marktes auf dem indischen Subkontinent. Derzeit wird dort ein neuer Standort errichtet, der Ende 2022 eröffnet wer- den soll. Aber auch die deutschen Standorte sowie die Stand- orte Kłobuck in Polen und Bioggio in der Schweiz ent- wickeln sich kontinuierlich weiter – und sind nicht nur technisch gesehen State-of-the-Art. So haben wir unse- ren Standort in Kłobuck während des Berichtszeitraums signifikant erweitert und neue Druck- und Kaschierka- pazitäten geschaffen. 2021 haben wir insgesamt knapp 800 Mio. m² Folie hergestellt und davon über 400 Mio. m² Folie bedruckt und kaschiert. Doch eines verlieren wir niemals aus dem Blick: das Thema Nachhaltigkeit. Hierfür haben wir einen Hand- lungsrahmen entwickelt, der die Basis für unsere Nachhaltigkeitsstrategie bildet und die Handlungs- felder Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz und sowie Soziale Verantwortung abbildet. Sustainability Leadership Sustainability Leadership ist einer unserer fünf Zielbau- steine, für die wir sowohl auf Unternehmens- als auch auf Funktionsebene Zielgrößen definiert haben, die mit entsprechenden Maßnah- men untermauert werden. E . B s t u o Dadurch soll eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ge- fördert und Nachhaltigkeit langfristig in allen Funktions- bereichen bei SÜDPACK ver- ankert und weiterentwi- ckelt werden. r e g r e b d i m h c S . L m ele J. Re m Inhab er bility & R S C a n i a t s u S Lenkungskreis Nachhaltigkeit sind Im Lenkungskreis Nach- haltigkeit neben Mitgliedern des Execu- tive-Management-Teams auch andere Funktions- verantwortliche vertreten. Der Lenkungskreis trifft sich ein- mal pro Quartal. A T p e p c l i h c n a o l t i o o g n y F . Z ü h l k e S t r M a t e a r k e gic tin g V. H a u x Ziel des Lenkungskreises ist die Er- folgsmessung der aktuellen Nachhaltig- keitsprojekte sowie die Verabschiedung wei- terer strategischer Maßnahmen und Initiativen in diesem Bereich. J. N M . R ü a h c k n e e b e r g l . T F r e i s M e d i c a F o o d B u s i n e s s U n i t s F F & C D & R H R & IT B. Schechner D . H a r d o w gle hrä M. Sc U N T E R N E H M E N 9 C . Grimbacher T. Carl G e s c h äftsführung Lenkungskreis Nachhaltigkeit Zentralfunk t i o n e n Env. Management S. Buf er SCM & Purchasing T. Degenhard t M. Ballwanz a lit y Q u e rl p p ö K . P

10 Führungsstruktur bei SÜDPACK SÜDPACK ist im Besitz von zwei Familien. Carolin Grimbacher führt das Unternehmen als ge- schäftsführende Gesellschafterin in zweiter Genera- tion. Johannes Remmele ist Ende 2019 aus der operati- ven Geschäftsführung ausgeschieden und begleitet als Inhaber gemeinsam mit unserem Beirat das Unterneh- men. Geschäftsführung Erik Bouts (Sprecher), Carolin Grimbacher, Tharcisse Carl Die zweite Führungsebene bildet das EMT. Executive-Management-Team (EMT) Thomas Degenhardt (VP SCM & Purchasing) Joachim Ensinger (VP Engineering & Technical Service) Thomas Freis (Leiter BU Medica) Dirk Hardow (Leiter BU FF&C) Valeska Haux (VP Strategic Marketing) Bernd Klarholz (Leiter BU USA) Jörg Nückel (Leiter BU Food) Klaus Pöpperl (Director Quality) Birgit Schechner (VP HR & IT) Matthias Schrägle (VP R&D) Jens-Uwe Willenbrock (CFO und Compliance Officer) Geschäftsführung Erik Bouts (Sprecher) Carolin Grimbacher Tharcisse Carl Thomas Degenhardt (SCM) Joachim Ensinger Klaus Pöpperl Thomas Degenhardt (Purchasing) Matthias Schrägle Thomas Freis Dirk Hardow Valeska Haux Bernd Klarholz Jörg Nückel Birgit Schechner Jens-Uwe Willenbrock N E M H E N R E T N U

Wertschöpfungsprozess SÜDPACK ist einer der führenden Hersteller von Hoch- leistungsfolien für das Verpacken von Lebensmitteln, Medizingütern, Pharmazeutika und technischen Pro- dukten. Zu den Kernkompetenzen zählen Folienher- stellung, Veredelung und Beutelkonfektion. Kerntechnologien sind Cast- und Blasfolien- Coextrusion, Flexo-, Tief- und Digitaldruck sowie Kaschierung. Unser Technologie-Mix ist ebenso wie unsere langjährige Expertise einzigartig im Markt. Wertstoff- aufbereitung Auf hochmodernen Anlagen stellen wir Folien- lösungen auf Basis unterschiedlichster Polymere her. Dank unserer über 50-jährigen Erfahrung können wir die Eigenschaften unterschiedlicher Polymere optimal mit- einander kombinieren und somit die gewünschten Funk- tionalitäten für die jeweiligen Anwendungsbereiche perfekt auslegen. Für ein effizientes Wertstoffmanagement treiben wir zudem die Regranulierung und Compoundierung intensiv voran – und haben an unserem Standort Schwendi ein Kompetenzzentrum für Compoundierung sowie für die Extrusion von Folien geschaffen. Rohstoffe Folienproduktion Castfolien-Extrusion Blasfolien-Extrusion Veredelung Bedrucken Kaschieren Beutelkonfektion Rollenschneiden Versand Kunden Bioggio (CH) SÜDPACK Bioggio SA Oak Creek (USA) SÜDPACK Oak Creek Corporation Ochsenhausen (DE) SÜDPACK Verpackungen GmbH & Co. KG Schwendi (DE) ecoform Multifol Verpackungsfolien GmbH & Co. KG Erolzheim (DE) SÜDPACK Verpackungen GmbH & Co. KG Kłobuck (PL) SÜDPACK Kłobuck sp. z o.o. Ahmedabad (IND) Kamakshi Suedpack Pvt. Ltd. Grootegast (NL) SÜDPACK Grootegast B.V. Erlenmoos (DE) ecoform Multifol Verpackungsfolien GmbH & Co. KG Gacé (FR) SÜDPACK Medica SAS U N T E R N E H M E N 11

12 D L I B T I E L E T R E W R E S N U UNSER WERTELEITBILD Gemeinsam in Gemeinsam in die Zukunft die Zukunft Das Engagement, die Kultur und die Werte, die uns als Familienunternehmen mit oberschwäbischen Wurzeln auszeichnen, haben uns zu dem gemacht, was wir heute sind: ein weltweit agierender Hersteller von High-Performance-Folien höchster Qualität. In Techno- logie und Innovation führend. Und im Laufe der Jahr- zehnte kontinuierlich und nachhaltig gewachsen. Sein Ausscheiden aus der operativen Unternehmens- führung und die Bestellung einer externen Geschäfts- führung nahm Johannes Remmele zum Anlass, ge- meinsam mit den Gesellschafterfamilien, dem Beirat und dem Management ein Werteleitbild für SÜDPACK zu definieren. Erklärtes Ziel ist es, die Erfolgsgeschichte von SÜDPACK fortzuschreiben – und dabei den traditio- nellen Werten stets treu zu bleiben. Dieses Werteleitbild ist ein wichtiges Fundament für das Kulturverständnis bei SÜDPACK. Gleichzeitig dient es als Handlungsrahmen, um in einem dynamischen Marktumfeld und trotz zahlreicher Veränderungen in unserer Unternehmensgruppe nach diesen Werten handeln zu können. Unsere Werte beschreiben also das Selbstverständnis, wie wir gemeinsam die Zukunft von SÜDPACK gestalten, wie wir als Unternehmen in der Öffentlichkeit wirken und wie wir letztlich auch neue Standorte und Mitarbeitende in unserer Organisation integrieren wollen. Wir sind überzeugt, dass wir nur dann weiterhin zu den Besten unserer Branche zählen, wenn alle dieselben Werte teilen und leben. Zur Visualisierung unseres Werteleitbilds haben wir die Bildsprache des DTM-Rennsports gewählt. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe. Zum einen ist SÜDPACK Sponsor des DTM-Teams von ABT Sportsline mit dem Ziel, neue Geschäftsfelder im Bereich der E-Mobilität aufzubauen. Zum anderen spiegeln sich unsere Werte im Rennsport wider. Wie beim Reifenwechsel während des Rennens können wir nur erfolgreich sein, wenn wir unsere Aufgaben miteinander und gemeinsam ange- hen. Der nachhaltige Erfolg von SÜDPACK ist heute wie auch morgen der Maßstab unseres Handelns. Dennoch sind uns Bodenständigkeit, Realitätssinn und ein gesunder Menschenverstand immer das Wichtigste. Pragmatis- mus sowie Lösungsorientierung bilden stets die Grund- lage für fundierte Entscheidungen. Unser Markenzeichen? Dynamik und die Lust auf Gestaltung und Veränderung. Wir stellen uns unseren Aufgaben und arbeiten beherzt an unseren Zielen. Wir konzentrieren unser Handeln auf die Zufriedenheit unserer Kunden, unserer Stakeholder und unserer Mit- arbeitenden. Kurzum: Wir wollen in allen Bereichen ein kompetenter, zuverlässiger und seriöser Partner sein. UNTERNEHMERTUM

Die wachsende Zahl an Aufgaben und Herausforde- rungen können wir nur gemeinsam bewältigen – im Team, aber auch hierarchie-, standort- und länderüber- greifend. Vor diesem diversifizierten Hintergrund muss unser Umgang miteinander immer wertschätzend, vertrauensvoll und fair sein, Kritik und Feedback werden immer zeitnah und konstruktiv gegeben. Denn: Eine erfolgreiche Zusammenarbeit basiert auf Geben und Nehmen. Elementare Bestandteile unserer täglichen Arbeit sind zudem Offenheit und Glaubwürdigkeit. Wir schätzen Vielfalt und Integration – und freuen uns, wenn die Bedürfnisse des Einzelnen mit unseren Unterneh- menszielen kompatibel sind. Denn nur so erreichen wir ambitionierte Ziele und sichern uns unseren Vorsprung im Markt. Die Fähigkeit, Neues zu schaffen und Bewährtes zu optimieren, ist unser Wesenskern. Mit Innovation legen wir heute den Grundstein für künftigen Erfolg. Mit stetigen Verbesserungen und Veränderungen bleiben wir agil und zukunftsfähig. Und mit Mut, Aus- dauer, Disziplin und vor allem Leidenschaft schlagen wir gerne auch unkonventionelle Wege zu neuen Zielen ein. Wie das gelingt? Wir lassen grundsätzlich Raum für Freiheit im Denken. Wir agieren umsichtig, clever und zielgerichtet. Wir nutzen Fehler als Chance und lernen daraus. Auch dies gehört zu unseren Werten. Fürsorge geht uns alle an und verlangt deshalb die Initiative aller. Auch wenn Arbeitssicherheit und Gesundheit bei SÜDPACK eine Selbstverständlichkeit sind: Verbesserungen sind uns ein besonderes Anliegen. Daher haben wir im Jahr 2021 eine Safety Task Force gegründet. Ein weiterer Fokus liegt auf der Aus- und Weiterbil- dung wie auch der Gesundheit und Fitness unserer Mitarbeitenden. Wir gehen deshalb stets acht- sam miteinander um und geben uns Raum zur Entwicklung. Denn nur mit gut ausgebildeten, belastba- ren und motivierten Teams ist anhaltender Erfolg mög- lich. U N S E R W E R T E L E I T B I L D 13 INNOVVATIONFÜRSORGEANDERMITEINANDER

14 UNSERE BUSINESS UNITS Der nachhaltige Erfolg von SÜDPACK gründet sich maß- geblich auf Kompetenz, Qualität, Innovationsstärke, Kundennähe und der Fähigkeit, sich immer wieder be- herzt neuen Herausforderungen zu stellen. Die Um- strukturierung unserer Organisation in vier eigenstän- dige Business Units im Jahr 2020 war daher nicht nur ein konsequenter Schritt in Richtung Zukunft, sondern für die Entwicklung unserer Unternehmensgruppe es- senziell. Die vier Business Units richten ihre Strategien und Kompetenzen konsequent auf die Anforderungen ihrer Märkte aus. In einer Matrix sind sie optimal mit den Funktionsbereichen vernetzt und profitieren nicht zu- letzt von Synergieeffekten (siehe Beileger Seite 4).

16 Dirk Hardow, Leiter BU FF&C „Mit CARBOLIQ bieten wir eine bedeutende Systemkomponente für die weitere Etablierung einer Kreislaufwirtschaft in der Lebens- mittelindustrie, die auch aufgrund bestehender Gesetze allein durch das mechanische Recycling nicht erreichbar ist. Die Investition in diese Technologie bietet für SÜDPACK die Chance, den Recyc- lingbegriff für Kunststoffabfälle deutlich breiter zu definieren.“ BU FF&C Die BU FF&C (Functional Films & Compounds) ist auf die Herstellung von technischen Folien und Compounds spezialisiert. Sie nutzt dabei die in- novative Technologieplattform und Expertise von SÜDPACK. Dass Ressourcenschonung, Materialeffizienz und Recyclingfähigkeit für uns als verantwortungs- bewusstes Unternehmen auch bei diesen technischen Produkten unbedingt dazugehören, beweist unser starkes Portfolio für technische Produkte. Unsere individuellen Funktionsfolien müssen ihre hohe Qualität und maximale Performance in unterschied- lichsten Anwendungen beweisen. Die Konzepte von SÜDPACK basieren auf einer fundierten Rohstoffexper- tise und sind immer auf die spezifischen Anforderungen der unterschiedlichen Anwendungen ausgelegt. Für die Entwicklung und Herstellung von Compounds haben wir umfassendes Expertenwissen und moderne Ver- arbeitungs- und Anwendungstechnik in den Bereichen Additive, Bio-Polymere, Rezyklate und Füllstoffe aufge- baut. Insbesondere im Bereich der Compounds aus rezyk- lierten Wertstoffen setzen wir Maßstäbe. SÜDPACK Compounds werden beispielsweise für Spritzgussan- wendungen im Konsumgüterbereich genutzt, lassen sich aber auch in Folien einsetzen, die in Instrumen- tentafeln und Armaturenbrettern oder in PC-Tastatu- S T I N U S S E N I S U B E R E S N U ren zum Einsatz kommen. Vielversprechend sind auch unsere ersten Kooperationen mit renommierten Markenherstellern, bei denen wir mit hochwertigen Compounds aus rezyklierten Wertstoffen zur Opti- mierung des CO2-Fußabdrucks der jeweiligen Produkte beitragen. Durch die Herstellung eigener Compounds bauen wir unsere Expertise auch in diesem Geschäftsbereich weiter aus – und stärken unsere Position als ganzheit- licher Lösungsanbieter im Markt. Anwendungsbereiche unserer Folien und Compounds • Automobil- & Fahrzeugbau • Luftfahrt • Non-Food & Konsumgüter • Haushalt, Möbel & Garten • Bauwesen & Konstruktion • Verpackungsindustrie

BU FOOD Die BU Food verantwortet alle Verpackungslösungen, die den Schutz und die Qualität von Lebensmitteln entlang der gesamten Wertschöpfungskette sicherstel- len. So werden aus unseren Folien sowohl Endkunden- verpackungen als auch Prozessverpackungen mit speziel- len Funktionalitäten hergestellt. Die bewährten wie auch innovativen Konzepte von SÜDPACK bewahren Frische und Aroma, verlängern die Haltbarkeit der Produkte und tragen somit auch zu einer hohen Verbrauchersicherheit bei. In den letz- ten Jahren wurde zudem das Portfolio an nachhaltigen Verpackungslösungen kontinuierlich ausgebaut. Mit materialeffizienten, ressourcenschonenden und recyc- lingfähigen Lösungen unterstützt SÜDPACK Kunden in aller Welt bei der Erfüllung der aktuellen Anforderungen und wird der wachsenden Nachfrage in der Branche ge- recht. Dank ausgereifter Anwendungstechnik und um- fassender Expertise sind wir auch in der Lage, in diesem schnelllebigen Markt innovative und sichere Lösungen mit kurzer Time-to-Market zu realisieren. Die verschiedenen Auszeichnungen, mit denen unse- re nachhaltigen Verpackungskonzepte in jüngster Zeit gewürdigt wurden, beweisen: Wir sind auf einem aus- gezeichneten Weg. Bereits 2020 wurde die Produktfamilie Pure-Line mit dem Deutschen Verpackungspreis in der Kategorie Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Im gleichen Jahr erhielten wir für eine Mozzarella-Ver- packung, in der Kunststoffe aus chemischem Recycling verarbeitet werden, den „Sustainability Award“ in der Kategorie „Pre-Commercialized Innovation“. 2021 folgte der Deutsche Verpackungspreis in Gold in der Kategorie Wirtschaftlichkeit für unsere innovative SPQ-Drucktechnologie, die zu einem deutlich reduzier- ten Farb- und Lösemittelverbrauch im Verpackungs- druck beiträgt. Ende 2021 schließlich wurde unser PP-basiertes Verpa- ckungskonzept für Schinkenaufschnitt mit dem Green Packaging Star Award prämiert. Anwendungsbereiche unserer Folienlösungen • Wurst, Fleisch & Geflügel • Käse & Milchprodukte • Vegane & vegetarische Produkte • Nüsse, Trockenfrüchte & Cerealien • Fisch & Meeresfrüchte • Brot & Backwaren • Kaffee & Tee • Snacks & Süßwaren • Fertiggerichte • Tiernahrung • Frische Teigwaren Jörg Nückel, Leiter BU Food „Mit unseren Spezialisten antizipieren wir die zu- künftigen Anforderungen unserer Märkte und unter- stützen unsere Kunden mit materialeffizienten und recyclingfähigen Lösungen bei der Entwicklung von nachhaltigen Verpackungs- konzepten.“ U N S E R E B U S I N E S S U N I T S 17

18 Thomas Freis, Leiter BU Medica „SÜDPACK Medica ist einer der führenden europäischen Anbieter von sterilen, kunststoffbasierten Verpackungslösungen und wegwei- sender Partner für die medizinische, pharmazeutische und diagnostische Industrie.“ BU MEDICA Das Produkt- und Leistungsspektrum reicht von Stan- dard- bis zu maßgeschneiderten Verpackungskonzepten. Es umfasst die Herstellung von Beutellösungen sowie von coextrudierten Weich- und Hartfolien, die als Boden- und Deckelfolien Anwendung finden. Das spezialisierte Team der BU Medica aus Vertrieb, Entwicklung und Anwendungstechnik verfügt über eine langjährige Expertise im Bereich Polymere und Ver- fahrenstechnik sowie im Markt für Sterilgutverpackun- gen. Bei der Entwicklung neuer Technologien setzt die BU Medica auf starke Partnerschaften. Die Produkte werden an vier Standorten mit modernster Anlagentechnologie und nach höchsten Qualitäts- und Hygienestandards gefertigt – auch unter Reinraumbedingungen. Dabei erfüllen wir auch die Anforderungen unterschied- lichster Kunden und Produkte an die Rückverfolgbarkeit unserer Materialien entlang der Wertschöpfungskette. Ein herausragendes Produkt-Highlight im Berichtszeit- raum ist die Entwicklung einer PP-basierten Folie für die Herstellung von halogenfreien Blisterverpackun- gen für Tabletten und andere pharmazeutische Solida- anwendungen. Damit steht der Branche nunmehr eine recyclingfähige Alternative mit hervorragendem Bar- riereprofil und guter Verarbeitbarkeit zu den gängigen Blistermaterialien zur Verfügung. Mit einer hochperformanten Mehrschichtfolie für die Herstellung von Bioreaktoren und Impfstoffbeu- teln leistet die BU Medica wiederum einen wichtigen Beitrag zu einer sicheren Impfstoffproduktion. Denn die Folien stellen eine wesentliche Komponente für Produktion, Lagerung und Transport hochwirksamer biologischer Arzneimittel dar. Die hinter den Folien steckende Technologie bietet die notwendige Flexibilität, um auf die schnell wachsenden Anforderungen wie etwa während der Corona-Pande- mie zu reagieren. Anwendungsbereiche unserer Folienlösungen • Inkontinenzpflege, Nieren- & Harnwegsversorgung • Augenheilkunde • Interventionelle Versorgung • Orthopädische & chirurgische Versorgung • Pharmazie • Enterale Anwendungen & Ernährungssysteme • Wundpflegeprodukte • Life-Sciences • Diagnostik S T I N U S S E N I S U B E R E S N U

BU USA Die BU USA ist – anders als die drei Business Units FF&C, Food und Medica – nicht auf Branchen, sondern auf den US-amerikanischen Markt in seiner Gesamtheit ausge- richtet. Dies ist wie folgt begründet: SÜDPACK agiert auf der anderen Seite des Atlantiks als Lösungsanbieter in einigen Branchen noch weitgehend im Mittelfeld. Und der Markt entwickelt sich sehr schnell. Die Lebensmittelbranche bietet auch für die BU USA große Wachstumschancen. Sie wird bei der Bearbeitung dieses Marktes tatkräftig von der BU Food unterstützt. Darüber hinaus wächst auch im Land des Fast Food und des Coffee to go der Bedarf an nachhaltigen Verpa- ckungskonzepten – eine echte Chance, denn mit einem umfassenden Portfolio in diesem Bereich ist SÜDPACK auf die steigende Nachfrage bestens vorbereitet und kann entsprechende Lösungen anbieten. Dank überschaubarer Betriebsgröße, exzellentem Service, umfassender Branchenerfahrung und einer hohen Flexibilität können die Kollegen am Standort in Oak Creek heute auch anspruchsvolle Projekte in engen Zeitfenstern realisieren. Das agile Management-Team erarbeitet zudem systematisch Potenziale im Markt und befasst sich parallel mit der Optimierung von Produktions- und Vertriebsprozessen. Denn als Drehscheibe für den US-amerikanischen Markt muss der Standort in Oak Creek jederzeit die Verfügbarkeit insbesondere im Bereich der thermoformbaren Mate- rialien wie auch die Lieferfähigkeit im Bereich der be- druckten Kaschierverbunde sicherstellen. Im Jahr 2021 wurden daher belastbare Strukturen geschaffen und die Produktions- und Logistikkapazitäten ausgeweitet. Hierfür investierte SÜDPACK unter anderem in den Druck, in die lösemittelfreie Kaschierung sowie in zwei neue Rollenschneider. Anwendungsbereiche unserer Folienlösungen • Lebensmittel • Non-Food • Pharmazeutika • Medizinprodukte • Konsumgüter • Haushaltswaren & Reinigungsprodukte • Kosmetik Bernd Klarholz, Leiter BU USA „Wachstumspotenzial sehen wir in den Segmenten Fleisch, Wurst, Käse, Convenience und Snacks. Insbesondere in diesen Märkten profitieren wir von den lang- jährigen Erfahrungen der Marke SÜDPACK.“ U N S E R E B U S I N E S S U N I T S 19

20 UNSERE PRODUKTE Unser breites Portfolio an wegweisenden Produkten mit optimaler Qualität bildet die wesentliche Grundlage un- serer Geschäftstätigkeit – und ist ein entscheidender Fak- tor unseres Erfolgs. Unser Anspruch ist seit jeher, die opti- male Folienlösung oder das perfekte Verpackungskonzept für jedes Produkt zu entwickeln. Diesem Anspruch kön- nen wir nur gerecht werden, wenn wir die individuellen Anforderungen unserer Kunden und deren Produkte ge- nau verstehen. Unser diversifiziertes Portfolio an leistungsfähigen Lö- sungen für die unterschiedlichsten Branchen und An- wendungsbereiche haben wir in den letzten Jahrzehnten konsequent weiter ausgebaut. Mit unserer langjährigen Expertise, unserer modernen Herstellungstechnologie und unseren innovativen Ideen realisieren wir immer wieder aufs Neue Folienkonzepte, die Maßstäbe setzen und unsere Kunden und die Endver- braucher überzeugen. Ob es sich dabei um Verpackungen für Lebensmittel, Medizingüter, Non-Food-Produkte oder um Folien und Halbzeuge für technische Anwendungen handelt – unsere Experten im Entwicklungszentrum und Anwen- dungstechnikum überlassen nichts dem Zufall. Und unsere Pilotanlage multiXtrusion ermöglicht uns, Neu- entwicklungen zeitnah und nachhaltig in industriellem Maßstab umzusetzen. Folien für Verpackungen Das Leistungsspektrum von SÜDPACK reicht von flexib- len Deckel- und Schlauchbeutelfolien über Schlauchfo- lien und Beutel bis zu Hart- und Weichfolien für verschie- denste Tiefziehanwendungen. Die Materialstrukturen lassen sich in den verschiedenen Branchen sowohl für die Herstellung von Endverbraucher- als auch von Pro- zess- und Transportverpackungen einsetzen. Mit unseren Verpackungslösungen für Lebensmittel setzen wir dabei seit 1964 starke Impulse in der Bran- che. Aber auch im Segment Non-Food bieten wir Hochleis- tungsfolien für nahezu jede Verpackungsanforderung. Und bereits seit 1989 ist die SÜDPACK Medica mit ihren E T K U D O R P E R E S N U sterilen Verpackungskonzepten bewährter Partner für die Medizin-, Pharma- und Diagnostik-Industrie. Doch ganz gleich, ob es sich um konventionelle Mehr- schichtverbunde oder um besonders materialeffiziente und recyclingfähige Mono-Materialien auf Basis von Mono-Strukturen handelt – SÜDPACK Lösungen schüt- zen das verpackte Produkt sicher vor Kontamination und anderen Umwelteinflüssen. Bei Lebensmitteln tra- gen sie maßgeblich zu einer verlängerten Haltbarkeit bei und beugen damit vorzeitigen Verderb und Lebens- mittelverschwendung vor. Mit Blick auf das Packgut wie auch das Verpackungs- konzept können wir mit unserer Coextrusionstechno- logie die Eigenschaften unterschiedlicher Polymere

optimal miteinander kombinieren und dadurch die gewünschten Funktionalitäten auf die jeweiligen An- wendungsbereiche abstimmen. Die Bandbreite an Mög- lichkeiten umfasst unter anderem Thermoformbarkeit, mechanische Belastbarkeit und Barrierefunktionen der Materialien ebenso wie Convenience-Aspekte, wie bei- spielsweise Wiederverschließbarkeit und Peelverhalten. Technische Folien & Halbzeuge Unsere Funktionsfolien und Halbzeuge bieten selbst in rauen Arbeitsumgebungen und bei robuster Handha- bung einen optimalen Rundumschutz. Da jedes Produkt anders ist, erarbeiten wir im gemein- samen Dialog mit unseren Kunden stets ein individuel- les, maßgeschneidertes Konzept. Als kompetenter und zuverlässiger Partner beraten wir dabei umfassend und begleiten ein Projekt von Anfang an. Die hochwertigen Lösungen von SÜDPACK überzeugen in technischen Anwendungen von Luftfahrt, Automo- bilbranche und E-Mobilität sowie im Transportwesen, in Bauwesen und Konstruktion, in Sicherheitssystemen, im Bereich Haushalt- und Textilpflege und auch bei Ver- packungen für Körperpflege und Kosmetik. Unser Markenzeichen: maximale Qualität, Sicherheit und Performance. Compounds Im Rahmen unseres Wertstoffmanagements trennen wir strikt die in der Produktion anfallenden Wertstof- fe, regranulieren sie und führen sie wieder dem Wert- schöpfungsprozess zu, indem wir sie in unsere coextru- dierten Folienverbunde einfahren oder als Basis unserer Compounds einsetzen. Hierfür haben wir an unseren Standorten in Schwendi und Erolzheim beste Voraus- setzungen geschaffen. Heute entwickelt und produziert SÜDPACK individu- elle Compounds, die in unterschiedlichste Anwendun- gen einfließen: in Konsum- und Verpackungsgüter, in Konsumgüterverpackungen und Kunststofffolien, in Haushalts- und Gartengeräte sowie in Möbel und an- dere Einrichtungsgegenstände. Auch im Automobil- und Fahrzeugbau und in Bauwesen und Konstruktion kommen SÜDPACK Compounds für das Plus an Nach- haltigkeit zum Einsatz. Dafür haben wir modernste Ver- arbeitungs- und Anwendungstechnik in den Bereichen Additive, Bio-Polymere, Rezyklate und Füllstoffe sowie ein umfassendes Expertenwissen aufgebaut. U N S E R E P R O D U K T E 21

22 Bestimmung einer optimalen Verpackung in Bezug auf Produktschutz und Ressourceneinsatz UNTERVERPACKT ÜBERVERPACKT Zu wenig Verpackung Zu viel Verpackung Zu viel Verpackungsmaterial Zu geringe Materialeffizienz Verderb des verpackten Produktes t n e l a v i u q Ä - 2 0 C Ökologisch sinnvollste Verpackung IQ* = Minimum Ressourceneinsatz bei der Verpackung Quelle: Hochschule München *IQ = Impact Quotient: Impact Verpackung / Impact Lebensmittel gen verursacht. Bei Lebensmittelverpackungen be- trägt die Quote sogar unter 1 %. Kurzum: Der Nutzen mit Blick auf vermeidbare Le- bensmittelverschwendung ist fast immer höher als der Aufwand, der im Zusammenhang mit der Her- stellung und Entsorgung von Verpackungen verbun- den ist. Daher ist eine ganzheitliche Betrachtung von Packgut und Verpackung essenziell, um die ökolo- gisch sinnvollste Verpackung bestimmen zu können. Bedeutung von Verpackungen Die Hauptaufgabe von Verpackungen ist der Produktschutz. Verpackungen schützen Le- bensmittel, aber auch Medizingüter und In- dustrieprodukte, entlang der gesamten Logis- tikkette vor mechanischen Beschädigungen, Verschmutzung, Licht und unbeabsichtigter Sauerstoffzufuhr. Sie tragen zu einer Verlänge- rung der Haltbarkeit eines Produktes bei, be- wahren seine Qualität und reduzieren dadurch die Verschwendung von wertvollen Ressour- cen durch vorzeitigen Verderb. Insbesondere für viele Lebensmittel sind Ver- packungen, vor allem aus Kunststoff, heute wie auch in Zukunft unverzichtbar – und in punc- to Ökobilanz erwiesenermaßen sinnvoll. Denn der ökologische Fußabdruck eines verpackten Lebensmittels unter Berücksichtigung von An- bau, Produktion, Verarbeitung und Distribution bzw. Logistik ist insgesamt rund 30-mal höher als der Fußabdruck seiner Verpackung. In der Europäischen Union werden nur bis zu 2 % des klimatischen Fußabdrucks durch Verpackun- Quelle: AGVU-Studie 2019 zum Nutzen von Verpackungen E T K U D O R P E R E S N U

Nachhaltige Folienlösungen Unsere Roadmap für nachhaltige Folienlösungen fokussiert sich maßgeblich auf die Reduzierung des Materialeinsatzes und die Erhöhung des Rezyklat- anteils in unseren Produkten wie auch auf die Entwicklung von recyclingfähigen Monoma- terialien und Materialien aus erneuerbaren Rohstoffen. Dank fortschrittlichster Technik und einzig- artigem Know-how in der Coextrusion sind wir in der Lage, besonders dünne Folien herzustellen. Denn: Material, das am An- fang eingespart wird, muss am Ende auch nicht recycelt werden. Durch konsequen- te Weiter- und Neuentwicklungen unserer wichtigsten Folienarten konnten wir insbe- sondere in den vergangenen beiden Jahren in einigen Bereichen Dickenreduzierungen sowie Materialeinsparungen von bis zu 50 % erzielen. Parallel haben wir unser Produktsortiment im Be- reich der recyclingfähigen Folien auf der Basis weiterer Polymerstrukturen erweitert. Unsere Pure-Line basiert beispielsweise auf den Polymeren Polypropylen oder Polyethylen. Diese recyclingfä- higen Mono-Materialien bieten dieselben Schutz- und Convenience-Funktionen wie Mehrschichtma- terialien aus unterschiedlichen Polymeren. Als Alternative zu Materialien aus fossilen Rohstof- fen bietet SÜDPACK zudem Ober- und Unterfolien sowie Flow Pack-Folien aus erneuerbaren Rohstof- fen wie Zuckerrohr, Mais oder Papierfasern an, für die teilweise ebenfalls Recyclingströme existieren und die dadurch ebenfalls zur Implementierung einer Kreislaufwirtschaft beitragen. Ein besonderes Anliegen von SÜDPACK ist jedoch das Thema Kreislaufwirtschaft. Mit unserem En- gagement und umfangreichen Investitionen in CARBOLIQ leisten wir einen wichtigen Beitrag zu einem zirkulären, intelligenten Wertstoffmanage- ment in der Kunststoff- und Verpackungsindustrie. Denn durch chemisches Recycling werden aus bis dato mechanisch nicht verwertbaren gemischten, verunreinigten oder Multilayer-Folien Rohstoffe in Neuwarequalität gewonnen, die auch für Lebens- mittelverpackungen geeignet sind. Das haben wir Anfang 2021 in einem wegweisenden Pilotprojekt eindrücklich bewiesen. U N G R ERNEUER B A R E R Roadmap für nachhaltige Folienlösungen O H S T O F F E EIT K C LIN GFÄHIG ERIALRED U ZIE T A M K R E I S L A U F W IR TSCHAFT Y C E R Unsere Roadmap für nachhaltige Folienlösungen Unsere Produktroadmap für nachhaltige Fo- lienlösungen umfasst die vier Aktionsfelder erneuerbare Rohstoffe, Recyclingfähigkeit, Kreislaufwirtschaft sowie Materialreduzie- rung. Bis 2025 wollen wir 50 % des Umsatzes mit Produkten aus dieser Roadmap generieren. Hier sind wir auf dem richtigen Weg und liegen heute bereits bei etwa 30 % (siehe Beileger Seite 5). U N S E R E P R O D U K T E 23

24 VERBANDSARBEIT Unser Engagement in Verbänden Wir vertreten unser Leitbild der Nachhaltigkeit über un- terschiedliche Kanäle auch auf industrieller, politischer und gesellschaftlicher Ebene. In einer Vielzahl von Branchenverbänden sind wir als Unternehmen in unterschiedlichsten Ausschüssen ak- tiv. Uns interessieren dabei besonders Fragestellungen in Bezug auf Märkte und Technologien, die wir als zu- kunftsfähig und wegweisend erachten und die im Zu- sammenhang mit unseren Kernkompetenzen stehen. Intensiv widmen wir uns vor allem den beiden Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Deshalb betei- ligen wir uns im Rahmen von Partnerschaften und Ini- tiativen auch an zahlreichen Programmen, die auf einen bewussteren, nachhaltigen Einsatz von Kunststoffen sowie auf die Implementierung einer Kreislaufwirt- schaft abzielen. Die Mitgliedschaften und unsere Verbandsarbeit bieten uns die Möglichkeit, Wissen zu erlangen und Wissen zu teilen. Wir nehmen Einfluss auf die Entwicklungen im Markt und gestalten diese aktiv mit. Wir sind Teil einer starken Gemeinschaft, die einen konstruktiven Dialog fördert, sich gegenseitig unterstützt und Ziele erreichen kann, die einzelne Unternehmen allein nicht erreichen können. In Deutschland sind wir zum Beispiel Mitglied in der IK (Industrievereinigung Kunststoffverpackungen), in Frankreich sind wir bei ELIPSO (Entreprises de l’emballa- ge plastique et souple) und in Italien bei GIFLEX (Gruppo Imballaggio Flessibile) sowie dem Istituto Italiano Im- ballaggio aktiv. In Spanien engagieren wir uns bei ANAIP (Asociación Española de Industriales de Plásticos), in den Niederlanden bei KIDV (Kennisinstituut Duurzaam Verpakken), in Finnland bei Pakkaus und in Dänemark im Danish Food Cluster. Hinzu kommt unsere interna- tionale Verbandsarbeit: bei FPE (Flexible Packaging Eu- rope), CEFLEX (Circular economy for flexible packaging) und CPA (Circular Plastics Alliance) – aber auch bei der FTA (Flexo Technical Association) sowie der FPA (Flexible Packaging Association) in den USA. Insbesondere in der IK, bei FPE und bei CEFLEX besetzen wir Gremien, die sich für eine nachhaltige und zirkuläre Entwicklung der Kunststoffverpackungsindustrie ein- setzen. In der IK besetzen wir den Vorsitz des Forums Flexible Verpackungen und betätigen uns in verschiede- nen Gremien. Bei FPE sind wir Teil des Executive Com- mittee, des Sustainability Committee sowie der Circular Economy Task Force. Unsere Mitarbeit bei CEFLEX um- fasst unterschiedliche Arbeitsgruppen, die sich unter anderem auch mit der Etablierung des chemischen Re- cyclings beschäftigen. Ebenfalls sind wir Mitglied der CEFLEX Advocacy Group. Weitere Mitgliedschaften Als zukunftsorientierte Unternehmensgruppe ebenso wie als regional verwurzeltes Familienunternehmen sind wir zudem in zahlreichen Netzwerken aktiv. Zu den wichtigsten Initiativen im Bereich Klimaschutz und Energie zählen • das EnBW Netzwerk Energieeffizienz / Netzwerk Ravensburg – ein starker Verbund von ISO-50001- zertifizierten Unternehmen, deren gemeinsames Ziel die Reduzierung ihres Energiebedarfs ist • das EnBW Netzwerk Werkstatt KliMaSys • das Netzwerk RGC – Praxisforum Zukunft, das den Rechtshintergrund aktueller bzw. zukunftsorien- tierter Energiethemen gemeinsam mit der „Energie- Kanzlei“ Ritter Gent Collegen beleuchtet • GO!KAS, ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördertes Forschungsprojekt, das sich mit der Gesamtsystemoptimierung von kälte- T I E B R A S D N A B R E V technischen Anlagensystemen beschäftigt. Hierfür arbeiten wir intensiv mit der Hochschule Biberach und dem Institut für Luft- und Kältetechnik Dresden zusammen Im Bereich Kunststoffe, Verpackungen und Lebensmit- tel sind wir Mitglied in folgenden Institutionen und In- itiativen: • ZLV (Zentrum für Lebensmittel- und Verpackungs- technologie) • Packaging Valley • Institut für Kunststoffverarbeitung • IVLV (Industrievereinigung für Lebensmitteltechnologie und Verpackung) • OFI (Österreichisches Forschungsinstitut) • ECR (Efficient Consumer Response)

NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE Unser Ziel: Sustainability Leadership Bei SÜDPACK ist Nachhaltigkeit als Kernbestandteil fest in der DNA verankert. Um jedoch ambitionierte ökologische, ökonomische und so- ziale Ziele erreichen und damit die führende Rolle im Bereich Nachhal- tigkeit weiter ausbauen zu können, braucht auch ein Unternehmen, in dem Nachhaltigkeit seit jeher ge- lebt wird, eine zielgerichtete Stra- tegie, aus der die entsprechenden Initiativen und Maßnahmen abge- leitet werden können. Mit der im Jahr 2021 beschriebe- nen Nachhaltigkeitsstrategie soll gewährleistet, dokumentiert und auch kommuniziert werden, dass SÜDPACK seiner Verantwortung in den wesentlichen Handlungs- feldern Kreislaufwirtschaft, Klima- schutz und Soziale Verantwortung weiterhin nachkommen wird. Zur Strukturierung dieser Ent- wicklung orientieren wir uns unter anderem an den SDGs, den Sus- tainable Development Goals der Vereinten Nationen, die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung dienen sollen. Auf- bauend auf diesen übergeordneten Kernzielen sowie einer umfassen- den Stakeholder-Analyse haben wir unsere Wesentlichkeitsmatrix wei- terentwickelt, die unseren Hand- lungsrahmen bestimmt – und uns heute wie auch morgen sicher lei- ten wird. Unsere Vision: Sustaina- bility Leadership. In allen Bereichen. In allen Facetten. Und mit größt- möglicher Transparenz. Um in unserem Markt die Führer- schaft im Bereich der Nachhaltig- keit weiter auszubauen, haben wir sowohl auf Gruppenebene als auch für unsere Business Units und unse- re Zentralfunktionen Ziele und Ini- tiativen definiert, die zur Erreichung der Sustainability Leadership bei- tragen. Die Ziele auf Gruppenebene bezie- hen sich auf unsere Roadmap für nachhaltige Folienlösungen, auf die Reduzierung unseres Corpo- rate Carbon Footprints sowie auf den Bereich Arbeitssicherheit. Auf Funktionsebene umfasst die Ziel- definition Themenfelder wie bei- spielsweise Ausbau der Sustainable Supply Chain oder die Implementie- rung einer Software zur Erstellung von Produkt-Ökobilanzen. Für die einzelnen Kategorien wurden kurz- und mittelfristige Zielgrößen veran- kert, anhand deren wir unsere Wei- terentwicklung messen können. Ab 2022 werden diese Ziel- und Mess- größen in strategischen Scorecards abgebildet. 26 E I G E T A R T S S T I E K G I T L A H H C A N

28 E I G E T A R T S S T I E K G I T L A H H C A N SUSTAINABLE DEVELOPMENT GOALS Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen (SDGs) für nach- haltige Entwicklung trat am 1. Januar 2016 in Kraft. Der globale Plan der UN zur Förderung nachhaltigen Friedens und Wohlstands und zum Schutz unseres Pla- neten gilt für alle Staaten. Diese sind aufgefordert, den globalen Herausforderungen wie Armut, Klimawandel und Ressourcenverbrauch aktiv zu begegnen – und ge- eignete Maßnahmen zur besseren Durchsetzung auch auf regionalen Ebenen zu verankern. Im Zentrum einer nachhaltigen Entwicklung steht dabei insbesondere der Mensch. SÜDPACK fokussiert sich in einem ersten Schritt auf sechs der insgesamt 17 SDGs und bekennt sich zu ih- nen. Sie stehen im Einklang mit unserer Nachhaltig- keitsoffensive und besitzen eine besondere Relevanz für die Unternehmensgruppe.

SDG 3: Gewährleistung eines gesunden Lebens für alle Menschen jeden Alters und Förderung ihres Wohlergehens Die Überwindung von Krankheiten und Gesund- heitsproblemen erfordert neben gesamtgesell- schaftlichen Anstrengungen die Innovationskraft von Unternehmen. Der Industrie bieten sich heu- te viele Möglichkeiten, Gesundheit und Wohl- ergehen zu verbessern und dabei auch Geschäfts- chancen zu realisieren. SÜDPACK konzentriert sich in diesem Bereich im Wesentlichen auf zwei Kernthemen: Produkte und Unternehmen. Zum einen schützen unsere Folienlösungen und Verpackungskonzepte das verpackte Produkt best- möglich – Lebensmittel beispielsweise vor vorzeiti- gem Verderb, Medizinprodukte und Pharmazeutika vor Kontamination und anderen äußeren Einwirkun- gen. Damit tragen sie ebenso wie die praktischen Funktionalitäten der Verpackungen maßgeblich zu einer hohen Verbraucher- und Patientensicherheit wie auch Convenience bei. Zum anderen legt SÜDPACK als verantwortungs- bewusstes Familienunternehmen besonderen Wert auf die betriebliche Altersvorsorge und ein betrieb- liches Gesundheitsmanagement. Ernährungs- und Fitnessberatung, die Durchführung von Impfungen, Hautscreenings, der stets ansprechbare Betriebs- arzt und nicht zuletzt auch die individuelle Förde- rung und Betreuung jedes Einzelnen sind essenziel- le Bausteine eines umfassenden Programms, mit dem SÜDPACK das Wohlergehen von Menschen jeden Alters unterstützt. Auch die Reduktion von CO2-Emissionen an allen Standorten und entlang der Lieferkette sind ein Beitrag zu einem gesunden Leben – ebenso wie die Gründung einer Safety Task Force, die sich zum Ziel gesetzt hat, Unfälle, Verlet- zungen und Gefahrenquellen auf dem Arbeitsweg und während der Arbeitszeit zu minimieren und im bestmöglichen Fall ganz zu vermeiden. SDG 7: Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle Unternehmen können sowohl durch die Reduzie- rung ihres eigenen Energieverbrauchs als auch durch einen verantwortungsvollen Bezug von Energie zur Erreichung von SDG 7 beitragen. Im Blickfeld stehen Produkte, Technologien und Dienstleistungen zur Verbesserung der Energieeffizienz wie auch der Ausbau der erneuerbaren Energien. Als Unternehmen, das in seiner Produktion massiv auf Energie angewiesen ist, können wir auf Energie zwar nicht verzichten, jedoch bewusst mit Energie umgehen und durch intelligente Investitionen un- seren Verbrauch optimieren. Ein wichtiger Meilen- stein auf diesem Weg ist die Umstellung der deut- schen Standorte auf grünen Strom im Jahr 2022. In Erlenmoos wurde zudem im Jahr 2021 eine neue Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen, mit der wir die Sonnenkraft an diesem Standort wirksam nutzen und den Verbrauch an fossiler Energie redu- zieren. Unser polnischer und unser niederländischer Standort werden bis Ende 2022 Strom aus skandi- navischer Wasserkraft beziehen – und SÜDPACK wird dadurch zu nahezu 100 % die CO2-Emissionen für Strom einsparen. Was unseren Maschinenpark betrifft, so investie- ren wir ausschließlich in Neuanschaffungen, die durch eine hohe Energieeffizienz bei maximaler Performance überzeugen. N A C H H A L T I G K E I T S S T R A T E G I E 29

30 SDG 8: Förderung eines dauerhaften, inklu- siven und nachhaltigen Wirtschaftswachs- tums, produktiver Vollbeschäftigung und menschenwürdiger Arbeit für alle Menschenwürdige Arbeit muss in der gesamten Wertschöpfungskette gewährleistet werden. Nur so können möglichst viele Menschen von einem gesunden Wirtschaftswachstum profitieren und es zugleich mit ihrem Konsum stützen. Allerdings erfolgte das Wohlstands- und Wirtschaftswachs- tum der vergangenen Jahrzehnte auf Kosten natürlicher Ressourcen, deren Grenzen uns derzeit eindrücklich bewusst werden. Ziel 8 der SDGs fordert deshalb den Umstieg auf eine nachhaltigere Wirtschaft mit menschenwürdiger Arbeit für alle sowie die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Umweltzerstörung. Als Spitzenanbieter im globalen Markt fühlt sich SÜDPACK einem nachhaltigen Wirtschafts- wachstum in hohem Maße verpflichtet. Denn wir meinen: Unternehmerisches Handeln darf nie- mals zu Lasten der Umwelt und der Menschen ge- hen. Uns als einem der führenden Folienhersteller sind zudem die Umweltauswirkungen von Kunst- stoffverpackungen deutlich bewusst – und die Einführung einer funktionierenden Kreislaufwirt- schaft ist uns ein besonderes Anliegen. Denn nur so können die bereits im Markt befindlichen Mate- rialstrukturen einer sinnvollen Wiederverwertung zugeführt werden. Gleichzeitig arbeiten wir kontinuierlich daran, unse- ren Mitarbeitenden sichere und faire Arbeitsplätze mit Zukunftsperspektive zu bieten. Durch ein intel- ligentes Lieferantenmanagement wollen wir eine menschenwürdige Arbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette dauerhaft sicherstellen. SDG 9: Aufbau einer belastbaren Infrastruk- tur, Förderung von nachhaltiger Industriali- sierung und Unterstützung von Innovatio- nen Innovation ist ein Schlüssel, um den großen globa- len Herausforderungen wie Klima- und Ressourcen- schutz und auch einem digitalen Wandel sinnvoll zu begegnen. Denn: Frische Ideen und neue Tech- nologien können den Aufbau von zukunftsfähi- gen Industrien und Infrastrukturen fördern, wenn Industrie, Politik und Wissenschaft zielgerichtet zusammenarbeiten. Und „Thinking outside the box“ führt mitunter zu wegweisenden Lösungsansätzen, die bislang nicht im Fokus standen. Ein gutes Bei- spiel hierfür ist die innovative SPQ-Technologie, mit der wir von SÜDPACK 2021 den Verpackungsdruck revolutionierten. Das einzigartige Druckverfahren reduziert den Verbrauch an Farb- und Lösemitteln auf ein Minimum und verbessert gleichzeitig die Druckqualität signifikant. Parallel investierten wir in den beiden letzten Jah- ren massiv in die wegweisende CARBOLIQ-Tech- nologie. Wir forcieren damit die Einführung des chemischen Recyclings als Recyclingverfahren für E I G E T A R T S S T I E K G I T L A H H C A N Mehrschichtverbunde und Materialstrukturen, die bisher lediglich im Rahmen eines Downcycling wie- derverwertet oder der thermischen Verwertung zugeführt wurden. In einem vielbeachteten Pilot- projekt haben wir Anfang 2021 bewiesen, dass wir mit CARBOLIQ Kunststoffabfälle in wertvolle Res- sourcen umwandeln und die vorhandenen Materia- lien im Kreislauf halten können. Derzeit arbeiten wir mit unseren Partnern gemeinsam an der Weiterent- wicklung des Verfahrens, sodass künftig in industri- ellem Maßstab hochwertiges Pyrolyseöl gewonnen werden kann. Das Pyrolyseöl kann dann statt fossi- ler Rohstoffe für die Produktion von Hochleistungs- folien, auch mit sensiblen Verpackungsanforde- rungen genutzt werden. Gleichzeitig erweitern wir durch unsere Investitionen in Regranulierung und Compounding unsere Kapazitäten in puncto me- chanischen Recyclings – und haben uns damit ein neues, nachhaltiges Geschäftsfeld für SÜDPACK erschlossen.

SDG 12: Förderung von nachhaltigen Konsum- und Produktionsmustern Eine nachhaltige Produktion beginnt bereits mit der Wahl der eingesetzten Rohstoffe. Durch res- sourceneffiziente Technologien, die Nutzung von Sekundärrohstoffen und die Förderung der Kreis- laufwirtschaft können Unternehmen ihre Wert- schöpfungsprozesse auf ein neues Level heben und sich öffentlichkeitswirksam positionieren. Beim Produkt selbst sorgen eine verlängerte Nutzungs- phase und eine produktgerechte Verpackung dafür, dass Ressourcen nicht verschwendet werden. Die modernen Folienlösungen und Verpackungs- konzepte von SÜDPACK schützen daher stets das jeweilige Produkt bestmöglich vor Beschädigung und Qualitätsverlust. Denn ein energie- und res- sourcenintensiv hergestelltes Produkt, das nicht verwendbar ist und daher entsorgt werden muss, schädigt die Umwelt. Gerade in Zeiten, in denen wichtige Rohstoffe limitiert sind und die Preise auf- grund steigender Nachfrage oder eingeschränkter SDG 13: Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen Produkte oder Dienstleistungen, die zum Klima- schutz beitragen, sind für Unternehmen heute in vielerlei Hinsicht ein Erfolgsfaktor. Sie antizipieren damit regulatorische Entwicklungen wie etwa eine mögliche Verschärfung der Klimagesetzgebung und präsentieren sich als Anbieter mit Werten und Verantwortungsbewusstsein. Ziel 13 der Agenda 2030 fordert explizit dazu auf, geschäfts-, produkt- und prozessbedingte Treibhausgase zu reduzieren. Auch SÜDPACK hat sich einem ehrgeizigen Ziel verschrieben: NET ZERO. Hierfür wurden verschie- dene Maßnahmen zur Reduzierung des Corporate Carbon Footprints definiert, die stetig weiter- geschrieben und vor allem konsequent verfolgt werden. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen unter anderem die Investitionen in erneuerbare Energien und energieeffiziente Technologien. Anfang 2022 hat sich SÜDPACK auch zu der „Science Based Targets Initiative“ (SBTi) bekannt und wird in den kommenden Monaten einzelne Initiativen Verfügbarkeit explodieren, sind der intelligente Ein- satz von Ressourcen und die Vermeidung jeglicher Verschwendung von unschätzbarem Wert. Konsu- menten wiederum wissen die hohe Qualität und Unversehrtheit der Ware zu schätzen. Aus diesem Grund befasst sich SÜDPACK auch permanent mit der Optimierung der Produkte hinsichtlich Performance und Nachhaltigkeit. Die modernen Folienlösungen und Verpackungskon- zepte wie die Pure-Line zum Beispiel sind material- effizient und recyclingfähig – und neben Folien mit einem hohen Rezyklatanteil sowie Lösungen, deren Rohstoffe aus chemischem Recycling gewonnen werden, besonders ressourcenschonend. definieren, die zur Erreichung des 1,5°-Ziels beitra- gen. Eines der wichtigsten Anliegen in diesem Zu- sammenhang ist es, die Transformation der Ver- packungs- und Kunststoffindustrie hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft aktiv voran- zutreiben, um die Nutzung von fossilen Rohstoffen zu verringern und der fortschreitenden Umweltver- schmutzung durch Plastikmüll entgegenzuwirken. N A C H H A L T I G K E I T S S T R A T E G I E 31

32 Politik / Gesetzgebung Industrieverbände Behörden / Institutionen Eigentümerfamilie Mitarbeitende Lieferanten Kunden Stiftungen / NGOs Marktbegleiter Medien / Presse UNSERE STAKE- HOLDER-ANALYSE Zur Umsetzung ehrgeiziger Nachhaltigkeitsziele wie Kreislaufwirtschaft, Klima- und Umweltschutz ist eine enge Zusammenarbeit mit den Stakeholdern entlang der gesamten Wertschöpfungskette von großer Bedeu- tung. Die Beziehung zu unseren Stakeholdern und ihr Verhalten sind daher entscheidend für den Erfolg unserer Unternehmensgruppe. Zugleich sind sie von unserer unternehmerischen Tätigkeit heute wie auch in Zukunft direkt oder indirekt betroffen. Eine erfolgreiche Unternehmensführung berücksichtigt aus unserer Sicht deshalb die Interessen aller internen und externen An- spruchsgruppen – in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht. Zu den internen Stakeholdern zählen wir von SÜDPACK unsere Eigentümerfamilien, das Management und vor allem unsere Mitarbeitenden. Externe Stake- holder sind Kunden, Lieferanten, Kooperationspartner und Dienstleister, aber auch Marktbegleiter, Verbände E I G E T A R T S S T I E K G I T L A H H C A N und Entsorger sowie letztlich Staat und Gesellschaft. Um trotz dieser hohen Komplexität handlungsfähig bleiben und die Ansprüche aller Stakeholder sowie un- sere Nachhaltigkeitsziele so gut wie möglich erfüllen zu können, haben wir eine Stakeholder-Analyse durch- geführt. Diese Analyse ist eine wichtige Voraussetzung zur Strukturierung unserer Maßnahmen und für eine optimierte Interaktion mit unseren Stakeholdern. Sie macht uns die Werte, Interessen und Einflüsse der ein- zelnen Anspruchsgruppen und auch die zukünftigen Tendenzen und Anforderungen in unseren Märkten be- wusst. Als Resultat ist eine Wesentlichkeitsmatrix entstanden, die zusammen mit den SDGs den neuen strategischen Handlungsrahmen unserer Unternehmensgruppe für den Bereich Nachhaltigkeit definiert.

Berufsgenossenschaft Handel Endverbraucher Entsorger Soziales Umfeld Schulen und Hochschulen internen Stakeholder-Analyse. Hierfür wurden Mit- arbeitende aus verschiedensten Funktionen unseres Unternehmens befragt. Als Resultat der externen und internen Stakeholderana- lyse lag die Bewertung der einzelnen Themen in Bezug auf deren Relevanz für externe Interessensgruppen so- wie für SÜDPACK vor. Diese Bewertung wurde in unse- rem Lenkungskreis Nachhaltigkeit plausibilisiert und verabschiedet. Damit bildet sie die Basis für die Abbil- dung der einzelnen Themen in unserer Wesentlichkeits- matrix, die das Fundament unseres Nachhaltigkeits- berichts ist und auf der folgenden Seite dargestellt wird. Analyseprozess Der Prozess der Stakeholderanalyse folgte klar definier- ten und transparenten Vorgaben, die auch als Basis für die zukünftige Weiterentwicklung unserer Wesentlich- keitsmatrix dienen und damit dem Anspruch der Nach- vollziehbarkeit gerecht werden. Im ersten Schritt wurde eruiert, welche Themen aus den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales bei un- seren Stakeholdern Relevanz haben könnten. Grundlage dafür bildete unter anderem eine umfassende Analyse unserer Marktbegleiter, insbesondere in Bezug auf de- ren Nachhaltigkeitskommunikation. Diese Themenliste bildete die Grundlage für die Erstellung eines umfassen- den Fragenkatalogs zur Durchführung von Expertenin- terviews bei unseren Stakeholdern. Die Auswahl der zu befragenden Stakeholder erfolg- te auf Basis unterschiedlicher Kriterien. Im Bereich der Rohstofieferanten und der Kunden wurden die Ge- sprächspartner unter anderem anhand der Umsatz- größe selektiert. Betrachtet man die Stakeholdergruppe der Schulen und Hochschulen, so wurden Hochschulen gewählt, mit denen wir Bildungspartnerschaften unter- halten, sowie Hochschulen und Forschungsinstitute mit internationaler Strahlkraft. Die Ergebnisse der Befragungen wurden anhand der Re- levanz des jeweiligen Themas für die Stakeholder sowie anhand der Relevanz der Stakeholder für SÜDPACK ge- wichtet und zu einer Relevanzliste konsolidiert. Die zehn wichtigsten Themen dieser Relevanzliste dien- ten anschließend als Basis für die Durchführung einer N A C H H A L T I G K E I T S S T R A T E G I E 33

34 UNSERE WESENT- LICHKEITSMATRIX Die Wesentlichkeitsmatrix ist ein strategisches Werkzeug für SÜDPACK. Sie stellt die relevantesten Nachhaltigkeits- themen für unser Unternehmen und unsere Stakeholder dar. Zugleich dient sie als Grundlage für die Entwicklung geeigneter Maßnahmen, um unsere Nachhaltigkeitsziele konsequent verfolgen zu können. Die y-Achse bildet dabei die Bedeutung der Nachhaltig- keitsthemen für externe Stakeholder ab. Die x-Achse visualisiert ihre Bedeutung für SÜDPACK. Unsere Wesentlichkeitsanalyse wird regelmäßig über- prüft und alle zwei Jahre neu aufgesetzt. Hierfür be- obachten wir neben der Entwicklung von Geschäfts- feldern, Risiken und Chancen für SÜDPACK auch Änderungen in der Gesetzgebung sowie Anforderungen und Bedürfnisse unserer Stakeholder. Die in der Wesentlichkeitsmatrix abgebildeten Themen wurden im Rahmen unseres Strategieprozesses den Handlungsfeldern Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz und Soziale Verantwortung zugeordnet. Das Handlungsfeld Kreislaufwirtschaft wird durch die Themen Abfall, Produktqualität und -verantwortung sowie Innovation abgedeckt. Für das Handlungsfeld Klimaschutz stehen die Themen NET ZERO, Ressour- ceneffizienz und Energie. Das Handlungsfeld Soziale Verantwortung umfasst Arbeitssicherheit und Gesund- heitsschutz, Chancengleichheit, Diversität, Inklusion so- wie Aus- und Weiterbildung. Für die einzelnen Handlungsfelder werden im Rah- men unseres Strategieentwicklungsprozesses Ziel- und Messgrößen entwickelt, die dazu dienen, den Fortschritt in den Themenbereichen messbar zu machen und bei Bedarf korrektive Maßnahmen zu ergreifen. Abfall NET ZERO r e d l o h e k a t S e r e s n u r ü f g n u t u e d e B E I G E T A R T S S T I E K G I T L A H H C A N Unternehmensethik Energie Ressourceneffizienz Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Chancengleichheit und Gleichberechtigung Produktqualität und -verantwortung Kreislaufwirtschaft Aus- und Weiter- bildung Faire Arbeitsbedingungen Verantwortungsvolle, transparente Supply Chain Innovation Diversität und Inklusion Menschenrechte achten Verantwortungsvolles Wirtschaftswachstum Bedeutung für SÜDPACK Kreislaufwirtschaft Klimaschutz Soziale Verantwortung Corporate Governance Unsere Wesentlichkeitsmatrix wurde für den Berichtszeitraum 2020 und 2021 aktualisiert und neu erstellt. Im Fokus stehen die Hand- lungsfelder Kreislaufwirt- schaft, Klimaschutz und Soziale Verantwortung, welche sich deshalb auch in der Nachhaltig- keitsstrategie von SÜDPACK widerspiegeln. Den Rahmen für unsere Aktivi- täten bildet unsere Corporate Governance.

36 E I G E T A R T S S T I E K G I T L A H H C A N UNSER HANDLUNGSRAHMEN Der unten abgebildete Kreis visualisiert den Nachhaltig- keitsrahmen und die zentralen Handlungsfelder unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Darin legen wir unser Verständ- nis von Nachhaltigkeit in den einzelnen Handlungsfel- dern dar. Wir werfen einen systematischen Blick auf die ausgewählten Handlungsfelder und definieren hierfür konkrete Ziele und Maßnahmen, die zukünftig durch- gängig in Form von strategischen Scorecards auf die ein- zelnen Funktionen ausgeprägt werden. Vor allem aber kommunizieren sie unseren Anspruch und unsere Rolle in puncto Nachhaltigkeit als einer der Technologie- und In- novationsführer in unserer Branche. P r o d uktdesign g i e Tech n olo Wertsto ﬀ m a n a g e m e n t n i a h C y l p p u S A r b e i t s s c h u t z K R E I S S O Z I A L E V E R A N T W O RTUNG L A U F WIRTSCH A F T Z T U H C K LI M AS N e t Z e r o t n e m e g a n Energiema n z e ﬃ z i e n Mitarbeitende e c R e s s o u r SUSTAINABLE EF F I C I E N C Y CORPORATE GOVE R N A N C E Corporate Governance bildet das Koordinatensystem für unsere täglichen Aktivitäten und gilt als rechtliches und faktisches Ordnungssystem für die Lei- tung und Überwachung unserer Geschäfts- tätigkeiten zum Wohlwollen aller relevanter Stakeholder. Sie steht insgesamt für eine ver- antwortungsvolle Unternehmensführung. Sustainable Efficiency ist für SÜDPACK der Rahmen, der ein effizientes und somit nachhaltiges Arbeiten ermöglicht. Hierunter fallen die Bereiche des Lean Ma- nagements, dessen Methoden eine nachhal- tige Produktion ermöglichen. Ebenso spielt das Thema der Digitalisierung und Automa- tisierung eine zentrale Rolle. CORPORATEGOKREISLAUFWSOZIALEVERANTWORTUNGProduktMitarbeitendeSupplyChainArbeitsschutzTechnologieSUSTAINABLEE

Kreislaufwirtschaft SÜDPACK setzt sich seit Jahren für eine Kreislaufwirtschaft und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen ein. Durch unser effektives, ISCC-PLUS-zertifiziertes Wertstoffmanagement reduzieren wir zudem die Menge unserer Abfälle. Darüber hinaus haben wir mit unserem Kompetenzzentrum für Regranulierung und Compoundie- rung an unserem Standort Schwendi starke Kapazitäten für die Wie- derverwertung von produktionsbedingten Wertstoffen geschaffen. Zusätzlich investieren wir in Extrusionstechnologie, um Produkte her- stellen zu können, die die Anforderungen für das mechanische Recyc- ling erfüllen. Und mit CARBOLIQ, einem zukunftsfähigen Verfahren des chemischen Recyclings, sind wir derzeit einer der Vorreiter für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft im Markt. Klimaschutz ist ein langfristiges Fokusthema von SÜDPACK. Denn die Industrie als einer der größten Verursacher von Treibhausgasemissionen muss ih- ren Beitrag zur Verbesserung der Treibhausgasbilanz leisten. Unser Ziel lautet: NET ZERO. Eine wesentliche Basis hierfür bildet der Corporate Carbon Footprint: Bis 2025 wollen wir 95 % der direkten Treibhaus- gasemissionen und Emissionen durch unseren Energiebedarf (Scope 1 & 2) sowie 15 % der indirekten Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette (Scope 3) reduzieren. Weitere zentrale Handlungsfelder betreffen das Energiemanage- ment und die Ressourceneffizienz. Wir arbeiten intensiv an der Reduzierung des Energieverbrauchs und verwenden erneuerbare Energien. Und statt externer Entsorgung setzen wir auf Wieder- verwertung – und machen durch Recycling aus Abfällen eine echte Ressource. Soziale Verantwortung für SÜDPACK bedeutet: Verantwortung für Mitarbeitende, Stakeholder, die Region, die Umwelt, das eigene Unternehmen. Un- sere Kernthemen: Arbeitsschutz, Mitarbeiterverantwortung und Supply Chain. Die Sicherheit unserer Mitarbeitenden ist dabei obers- tes Gebot. Und auch Chancengleichheit, individuelle Förderung, offe- ner Dialog, Wertschätzung, Mitarbeitergesundheit sowie ein Arbeits- umfeld ohne Diskriminierung sind Kernthemen für SÜDPACK. Vor dem Hintergrund der politischen wie gesellschaftlichen Entwick- lungen gewinnt jedoch auch das Sicherstellen einer nachhaltigen Lieferkette weiter an Bedeutung. Im Sinne einer nachhaltigen Supply Chain mit fairen Arbeitsbedingungen werden deshalb unsere wesent- lichen Lieferanten in Zukunft auf „EcoVadis“ bewertet. N A C H H A L T I G K E I T S S T R A T E G I E 37 GOVERNANCEFWIRTSCHAFTGKLIMASCHUTZWertstoﬀmanagementuktdesignRessourceneﬃzienzEnergiemanagementNetZeroLEEFFICIENCY

CORPORATE GOVERNANCE SÜDPACK richtet sich mit einem ganzheitlichen Ansatz konsequent auf Nachhaltigkeit aus. Corporate Governance bildet den rechtlichen und faktischen Ord- nungsrahmen unserer Geschäfts- tätigkeiten und somit den Rahmen für unser tägliches Arbeiten. Bei SÜDPACK bedeutet dies eine ver- antwortungsvolle und an nachhal- tiger Wertschöpfung orientierte Unternehmensführung, welche die Belange aller Stakeholder berück- sichtigt. Wir sind davon überzeugt, dass wir nur mit exzellenter Quali- tät, Zuverlässigkeit, Kundenfokus- sierung und vor allem nur mit ethi- schen Grundsätzen und maximaler Transparenz das Vertrauen unserer Stakeholder fördern und eine auf Langfristigkeit ausgelegte Unter- nehmensentwicklung sichern kön- nen. Da unsere Unternehmensgruppe in den vergangenen Jahren sehr schnell gewachsen ist und unser Business immer komplexer und glo- baler wird, haben wir Grundsätze für unser Handeln definiert. Damit wollen wir sicherstellen, dass wir uns zu jeder Zeit, überall, als Einzel- person wie auch als gesamte Orga- nisation, korrekt und verantwort- lich verhalten. Ein verbindlicher Leitfaden für unser Handeln ist neben unserem Werte- leitbild auch der neue Code of Con- duct. Für Mitarbeitende bedeutet dieser eine klare Orientierung für ihr tägliches Arbeiten, für Lieferan- ten und Kunden ein verbindliches Versprechen, auf das sie bauen kön- nen. Auch neue Mitarbeitende und Standorte können dadurch besser in unsere Organisation und in unse- re Wertvorstellungen eingebunden werden. 38 E C N A N R E V O G E T A R O P R O C

40 Jens-Uwe Willenbrock, CFO und Compliance Officer „Für uns als Familienunter- nehmen ist der Code of Con- duct eine Leitlinie, um in einer immer stärker globalisierten Geschäftswelt unsere Position als eine erstklassige Organi- sation zu festigen, die global agiert und gleichzeitig lokale Bedürfnisse berücksichtigt.“ CODE OF CONDUCT Das Vertrauen von internen und externen Stakeholdern in unser Unternehmen, in unsere Prozesse und in unse- re Produkte ist unser höchstes Gut. Deshalb stellt das gesamte Management von SÜDPACK an sich selbst und jeden Mitarbeitenden hohe Ansprüche. Denn verhalten wir uns integer und loyal, festigen wir dieses Vertrauen und schützen dadurch uns und unsere Umwelt. Unser Bekenntnis zu einer weltweit rechtskonfor- men und gesellschaftlich verantwortlichen Unterneh- mensführung dokumentieren wir in unserem Code of Conduct. Dieser Verhaltenskodex ist Bestandteil des Compliance Managements, einem aus Regeln und Kon- trollmechanismen bestehenden System, mit dem wir die Einhaltung gesetzlicher und ethischer Standards in allen Bereichen unserer Unternehmensgruppe und ent- lang der Wertschöpfungskette sicherstellen. Für uns als Familienunternehmen ist der Code of Con- duct eine Leitlinie, um in einer immer stärker globali- sierten Geschäftswelt unsere Position als eine erstklas- sige Organisation zu festigen. Damit alle Mitarbeitende – auch wenn sie aus verschie- denen Kulturen oder Umfeldern stammen und unter- schiedliche Wertvorstellungen haben – im Einklang mit der Unternehmenskultur agieren, werden sie im Rahmen unseres Schulungskonzepts regelmäßig zu den E C N A N R E V O G E T A R O P R O C verbindlichen Verhaltensstandards geschult. Unser Schulungskonzept, auf das im Kapitel Soziale Ver- antwortung näher eingegangen wird, umfasst einen Schulungsplan, der für alle Mitarbeitenden verpflich- tend ist und in Form einer E-Learning-Plattform bereit- gestellt wird. Anhand dieser kann die Teilnahme an den Schulungen sowie der Lernerfolg nachvollzogen wer- den. Die Ausprägung der Schulungen im Bereich Com- pliance und Korruptionsbekämpfung bemisst sich dabei an der jeweiligen Exposition unserer Mitarbeitenden. Im Kern fokussieren wir uns auf fünf Themenfelder: Verhalten zu Geschäftspartnern & Wettbewerb Verhalten innerhalb unseres Unternehmens Schutz des immateriellen & materiellen Vermögens Umwelt & Nachhaltigkeit • • • • rechtliche & gesetzliche Rahmenbedingungen • Zum weiteren Ausbau unserer Compliance-Organisa- tion erfolgte zum Ende des Jahres 2021 gemeinsam mit externen Beratern eine Risikoanalyse, die im Laufe des Jahres 2022 mit den Funktionsverantwortlichen weiter ausgearbeitet und mit entsprechenden Maßnahmen belegt wird. Diese Risikoanalyse wird regelmäßig über- prüft und überarbeitet.

Umwelt & Nachhaltigkeit Wir sehen nachhaltiges Wirtschaften im Hinblick auf die natürlichen Ressourcen als einen Beitrag zum Umweltschutz für gegenwärtige und zukünftige Generatio- nen. Die Verringerung unserer Umweltaus- wirkungen, die Schonung von Ressourcen sowie das Erzeugen positiver Einflüsse auf die Kreislaufwirtschaft sind für uns zentra- le Ziele im Bereich der ökologischen Verant- wortung. Daher gestalten wir unsere Produktion, unseren Herstellungsprozess und unsere Produkte unter den Aspekten „Vermeiden, Reduzieren, Verwerten“. Deshalb achten wir auf die Reduzierung des Material- und Ressourcenverbrauchs, die Recyclingfähig- keit sowie den Einsatz von alternativen Ma- terialien bei unseren Produkten. Wir bevorzugen den Einsatz von Verfahren, die Energie und Rohstoffe sparen, und ver- meiden, soweit möglich, Emissionen, Lärm und Abfall. Umweltbelastende Produk- tionsreste vertrauen wir nur zertifizierten Entsorgern an. Verhalten innerhalb unseres Unternehmens Ein vertrauensvolles Miteinander basiert auf gegenseitigem Respekt. Als Arbeitgeber sorgen wir für ein Arbeitsumfeld, das von Chancengleichheit, Inklusion und individuel- ler Förderung geprägt ist. Wir tolerieren keine Diskriminierung, kein Mobbing und auch kei- ne Belästigungen. Der Arbeitsschutz und die Gesundheit unserer Mitarbeitenden zählen zu unserem Selbstverständnis. Ebenso schützen wir die Geschäftsgeheim- nisse unseres Unternehmens und unserer Geschäftspartner. Alle Mitarbeitenden sind im Rahmen ihres Verantwortungsbereichs auch für die Sicherheit von Produkten und Dienstleistungen von SÜDPACK verantwort- lich. Verhalten zu Geschäfts- partnern & Wettbewerb Unsere Geschäftspartner erwarten, dass sie sich auf SÜDPACK als rechtskonform han- delnden Geschäftspartner verlassen können. Von unseren Geschäftspartnern erwarten wir dies ebenso. Wir beauftragen, soweit möglich, nur Lieferanten, die über einen über- durchschnittlichen Standard der Qualitäts-, Hygiene-, Arbeits- und Umweltsicherheit ver- fügen und dies durch entsprechende Zertifi- zierungen nachweisen können. Auch achten wir darauf, dass alle Mitarbeitende die Regeln eines fairen Wettbewerbs einhalten und im Einklang mit dem Kartellrecht handeln. Schutz des immateriellen & materiellen Vermögens Alle Beschäftigten sind aufgefordert, mate- rielles wie immaterielles Firmeneigentum zu schützen und einen sachgemäßen Umgang zu gewährleisten. Ganz gleich, ob es sich um ein Firmenfahrzeug, Mobiliar, Arbeitsmittel, Innovationen oder geistiges Eigentum han- delt. Die missbräuchliche Nutzung insbeson- dere für persönliche, illegale oder sonstige unbefugte Zwecke ist untersagt. Vermögens- schädigende Delikte wie Betrug, Diebstahl oder Unterschlagung werden bei SÜDPACK strengstens verfolgt. Rechtliche & gesetzliche Rahmenbedingungen Wir halten uns an geltendes Recht. Bei allen Lieferungen, Dienstleistungen und Zahlungen beachten wir die anwendbaren Außenwirtschaftsbestimmungen. Wir befolgen die Gesetze und Vorschriften für Urheberrechte sowie andere Formen geistigen Eigentums. Dies berücksichtigen wir auch im Rahmen unserer Kommunika- tions- und Marketingaktivitäten. Geldwä- sche, Bestechung und Korruption verurtei- len wir auf das Schärfste. C O R P O R A T E G O V E R N A N C E 41

SUSTAINABLE EFFICIENCY Es ist unser Ziel, dass auch unsere Umwelt an unserem stetigen und profitablen Wachstum partizipie- ren kann. Der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Welt? Eine schlanke Produktion, nachhaltige Produkte und Prozesse sowie ein verantwor- tungsvoller Umgang mit unseren Ressourcen. Erklärtes Ziel von SÜDPACK ist die Steigerung unserer ökonomischen und ökologischen Effizienz – und die Vereinbarkeit von Natur, Arbeit und Technik. Den größten Anteil an unseren Herstellkosten nehmen der Verbrauch an Rohstoffen sowie der Energieaufwand ein. Wir arbeiten kontinuierlich daran, Optimierungs- potenziale auszuschöpfen und unsere Material- und Energieeffi- zienz bei der Herstellung unserer Folien zu erhöhen. Dies wirkt sich auch positiv auf unsere Ökobilanz aus. Ein wichtiger Baustein ist die Implementierung eines eigenen Wertstoffmanagements, das wir in den letzten Jahren weiter voran- getrieben haben. Hierdurch leisten wir nicht nur einen wertvollen Bei- trag zur Ressourcenschonung – wir sorgen für kurze Wege, erweitern unsere Kernkompetenzen und be- einflussen nicht zuletzt auch die Qualität unserer Produkte. 42 Y C N E I C I F F E E L B A N I A T S U S

44 Y C N E I C I F F E E L B A N I A T S U S SUSTAINABLE EFFICIENCY – MASSNAHMEN & METHODEN Sustainable Efficiency trägt dazu bei, die Effizienz unserer Wertschöpfungsprozesse zu erhöhen, und bildet damit den Rahmen, der ein effizientes und so- mit nachhaltiges Arbeiten ermöglicht. Nur auf dieser Grundlage können wir unsere Aufgaben in den ein- zelnen Handlungsfeldern wirtschaftlich sinnvoll und nachhaltig umsetzen. Ein essenzieller Baustein unseres Sustainable Efficien- cy Konzepts ist das Lean Management. Wir profitieren durch den erfolgreichen Einsatz von Lean-Methoden und -Werkzeugen, wie beispielsweise Policy Deploy- ment, Shopfloor Management, PMO (Project Manage- ment Office) sowie Six Sigma. Denn dadurch können wir gemeinsame Ziele für die Unternehmensgruppe definieren und konsequent verfolgen. Die bewährten Instrumentarien ermöglichen uns eine zielorientierte Arbeitsweise und letztendlich auch ein profitables Wachstum. Denn durch schlanke, rei- bungslose, verschwendungsfreie Prozesse steigern wir die Effektivität und Effizienz in unserem Unter- nehmen. Wir sparen Kosten, Ressourcen und Energie. Wir reduzieren überflüssige Arbeitsschritte. Und wir optimieren die Zusammenarbeit entlang der Wert- schöpfungskette. Enabler DIGITALISATION & AUTOMATISATION LEAN MANAGEMENT SUSTAINABLE EFFICIENCY E n a b l e r r e bl a n E RESPONSIBLE PRODUCTION DIGITALISATION & AUTOMATISATIONRESPONSIBPRODUCTIOSUSTAINABLE EFFICIENCYEnablEnabler

PMO Policy Deployment Steigendes Projektvolumen und zunehmende Pro- jektkomplexität haben bei SÜDPACK zur Einführung eines Project Management Office, kurz PMO, geführt. Schließlich gilt es, bei all den dynamischen Prozessen und Veränderungen den Überblick zu behalten und richtige Entscheidungen zu treffen. Mit PMO schaffen wir den Rahmen, um Kapazitäten effizient zu steuern und eine gesamtheitliche Priorisierung unserer Projekte vorzunehmen. Diese Priorisierung ist entscheidend für unsere Big-Five-Zielerreichung und somit für das Errei- chen unseres EBT-Ziels. PMO ist als bedeutendes Zahnrad innerhalb des Lean Managements ein wesentliches Führungsinstrument. Wichtige Projekte wie SPQ, ISO 7 Pharmacenter (BU Medica), Digitalisierung Multifol, die Investitionsprojek- te E5 und G6 (Produktion), die Implementierung eines Stage-Gate-Prozesses für Produktneuentwicklungen (strategisches Produktmanagement) sowie die Einfüh- rung von S4 HANA sind in unserem PMO abgebildet und damit auch für unser Top-Management transparent und jederzeit einsehbar. Die gruppenweite Projektlandschaft wird dabei im di- gitalen Projektmanagement-Tool JIRA abgebildet. Ziel ist es, verbindliche Standards zu schaffen und letztend- lich die jeweiligen Abteilungsziele stringent in Richtung EBT-Ziel zu steuern. ist ein Instrument zur zielorientierten, hierarchieüber- greifenden Steuerung von Prozessen im Sinne eines intelligenten Lean Managements. Wir bei SÜDPACK fokussieren uns dabei auf die fünf operativen Ziele Qualität, Kosten, Lieferzeit, Durchsatz sowie Arbeitssi- cherheit, Gesundheit und Umwelt. Diese „Big Five“ sind auch die Haupteinflussfaktoren für die Erreichung unse- res EBT-Ziels. Der ganzheitliche Prozessansatz des Policy Deployment fördert das Verständnis jedes Einzelnen für die überge- ordneten Ziele unserer Unternehmensgruppe wie auch für seine eigenen, rollenspezifischen Ziele. Jeder Mit- arbeitende ist Teil der Big Five und nimmt Einfluss auf die Ergebnisse. Der konzeptionelle Kern des Policy Deployment besteht darin, übergeordnete Ziele und Strategien systematisch zu konkretisieren und mit entsprechenden Maßnahmen und Projekten für die verschiedenen Ebenen, Abteilun- gen und Mitarbeitenden zu unterfüttern. Dies fördert nicht nur die Identifikation mit dem Unternehmen, son- dern zielt vorrangig darauf ab, die Prioritäten zu setzen, die zur Zielerreichung notwendig sind. Lean & digitales Unternehmen Shopfloor Management SÜDPACK steht neben traditionellen Werten auch für High-tech und Innovation. Automatisierung und Digita- lisierung sind für uns kein Megatrend, sondern zentrale Stellschrauben für eine nachhaltige Unternehmens- entwicklung. Beides wird konsequent vorangetrieben – und gehört auch zusammen. Denn Automatisierung baut auf Digitalisierung auf und ist eine logische Kon- sequenz, um im technologischen Wandel unserer Zeit Schritt halten zu können. Die digitalen Technologien unterstützen unsere Strate- gie einer schlanken Produktion und ermöglichen uns ein effizientes Management. Durch Effizienzsteigerungen wiederum können Ressourcen eingespart werden – ein echtes Plus im Sinne der Nachhaltigkeit. Kern und Basis der Digitalisierung bei SÜDPACK ist unser einheitliches ERP-System auf Basis von SAP. Alle bestehenden Standorte nutzen diese Software bereits oder es wird an der Einführung gearbeitet. An unseren neuen Standorten erfolgt die Implementie- rung unverzüglich. Mit SAP bündeln wir alle Geschäfts- tätigkeiten in einem System und automatisieren unsere Prozesse. bedeutet die Steuerung der Fertigungs- und Wert- schöpfungsprozesse durch aktive Anwesenheit der Füh- rungskräfte am Ort des Geschehens. Diese Vorgehens- weise sensibilisiert Management und Mitarbeitende für die operativen Prozesse. Zugleich dient sie als wichtiger Schlüssel im Hinblick auf eine konstruktive Fehlerkultur – und resultiert letztendlich in einem permanenten Op- timierungsprozess. Die für eine Abteilung relevanten Ziele, die zur Errei- chung der Unternehmensziele erforderlich sind, wer- den visualisiert und gemessen, um notwendige Maß- nahmen ableiten und die Teams proaktiv steuern zu können. Die Mitarbeitenden erfahren zudem, wie ihre Arbeit zur Zielerreichung des Unternehmens beiträgt und wie sie sich zielgerichtet ausführen lässt. Das Shopfloor Management ist bereits gruppenweit in nahezu allen Abteilungen von Produktion und Ver- waltung etabliert. Die bedeutendsten Projekte, die aus unserem Shopfloor Management resultieren, finden sich in unserem Projektmanagement-Tool PMO wieder. Mittlerweile existieren in nahezu jeder Abteilung soge- nannte PMO-Boards, auf denen alle Projekte übersicht- lich dargestellt sind. S U S T A I N A B L E E F F I C I E N C Y 45 LEAN MANAGEMENTRESPONSIBLE PRODUCTIONSUSTAINABLE EFFICIENCYEnablerabler

46 Y C N E I C I F F E E L B A N I A T S U S Methodischer Produktentwicklungsprozess Lean Digital Responsible Production Ob dünne Folien, Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen, Monostrukturen oder auch recyclingfähige Gesamtkonzepte – moderne Verpackungsmaterialien müssen heute nicht nur besonders nachhaltig sein, son- dern möglichst die gleichen oder bessere Eigenschaften besitzen als die bisherigen Lösungen. Kurzum: Die An- forderungen an Produkte und auch an uns als Folienher- steller werden immer komplexer. Als Königsdisziplin oder Optimum gilt heute eine Sym- biose aus Lean Management, Digitalisierung, Automa- tisierung, sozialer Verantwortung und: Nachhaltigkeit. Denn effiziente Prozesse in der Produktion maximieren den ökonomischen Effekt, reduzieren gleichzeitig aber auch die ökologischen Auswirkungen. Und mittendrin: der Mensch. Denn ohne Menschen und Kompetenzen funktioniert auch eine moderne Welt nicht. Wir möchten, dass alle unsere Aktivitäten in Bezug auf wirtschaftliche Effizienz, sozialen Anspruch und auch Umweltverträglichkeit ausgewogen sind. In puncto Ökonomie und Ökologie stehen bei SÜDPACK insbeson- dere das Energie-, Wertstoff- und Umweltmanagement sowie die Treibhausgasreduzierung, Ressourceneffizi- enz und Kreislaufwirtschaft im Mittelpunkt. Daneben sind Arbeitssicherheit und Soziale Verantwortung Fix- punkte im Koordinatensystem unserer Nachhaltigkeits- strategie. Six Sigma wird bei SÜDPACK ebenfalls als notwendiger Kultur- baustein kontinuierlich weiterentwickelt. Six Sigma folgt einer strukturierten Vorgehensweise zur Prozess- optimierung der Probleme, die die Mitarbeitenden da- von abhalten, ihre Ziele zu erreichen. Durch diesen An- satz können komplexe Thematiken mittels statistischer Werkzeuge analysiert und bearbeitet werden. SÜDPACK verfügt mittlerweile über ein hohes Exper- tentum in diesem Bereich. So haben im Berichtzeitraum 47 Mitarbeitende eine Six-Sigma-Ausbildung begonnen, davon haben 38 Mitarbeitende die Ausbildung abge- schlossen. Damit konnte die Anzahl der Mitarbeiten- den, die im Bereich Six Sigma geschult werden, gegen- über dem letzten Berichtszeitraum mehr als verdoppelt werden. Im Jahr 2022 gewann eine Mitarbeitende den Deutschen Six Sigma Preis des European Six Sigma Club Deutschland e.V. in Gold. Damit ist sie bereits die dritte Preisträgerin bei SÜDPACK. Wir beabsichtigen, die Me- thodik noch stärker als bisher im Unternehmen zu ver- ankern. Dabei erfolgt die weitere Ausbildung von Mit- arbeitenden immer bedarfsgerecht. Wir haben Anfang 2020 den Bereich „Strategisches Pro- duktmanagement“ implementiert, um unser Unterneh- men noch besser auf die zukünftigen Marktanforderun- gen auszurichten und durch Produktneuentwicklungen neues und profitables Wachstum zu generieren. Damit verbunden ist auch die Priorisierung unserer Entwick- lungsprojekte und eine erhöhte Effizienz unserer Ent- wicklungsarbeit. Ein Bestandteil des Strategischen Produktmanage- ments ist die Implementierung eines methodischen Produktentwicklungsprozesses, kurz PEP. Dieser be- ginnt mit der ersten Idee und reicht über Konzeptionie- rung und Umsetzung bis zur Einführung des Produktes inklusive zielgerichteter Vermarktung. Die Anwendung einer solch systematischen Arbeitsweise macht die Ent- wicklung marktfähiger Produkte besser plan- und kont- rollierbar. Sie ergänzt intuitives Vorgehen. Und sie dient der Optimierung unseres Portfolios wie auch der stra- tegischen Positionierung unserer Produkte in den ent- sprechenden Märkten. Der PEP wurde in enger Abstim- mung mit unserer Entwicklung als Stage-Gate-Prozess definiert. So stellen wir sicher, dass zu jedem Zeitpunkt die benötigten Ressourcen und Informationen an den richtigen Stellen verfügbar sind. Um den PEP kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu optimieren, haben wir Zielgrößen definiert, die sich auf die Effizienz des PEP beziehen. Diese Zielgrößen sind An- zahl der Ideen für neue Produkte, Rate der Umsetzung von Produktideen in marktfähige Produkte sowie Time- to-Market, das bedeutet die Durchlaufzeit der Projekte durch den Entwicklungsprozess. Der PEP ist einer der wichtigsten Bausteine für unser profitables Wachstum und ein wichtiger Schritt, um Neuentwicklungen koordiniert, zügig und marktgerecht realisieren zu können. Zugleich ist der PEP das Ergebnis echter Teamarbeit – und eine Herausforderung. Denn nur wenn alle Bereiche, von BUs über Produktmanage- ment und Entwicklung bis hin zu Produktion und Mar- keting, Hand in Hand arbeiten, sind wir auch weiterhin auf der Erfolgsspur.

48 KREISLAUFWIRTSCHAFT Das Etablieren einer Kreislaufwirt- schaft ist für SÜDPACK wie auch für die gesamte Kunststoffindustrie von zentraler Bedeutung. So gibt die europäische Kunststoffstrategie vor, dass bis 2030 alle Kunststoff- verpackungen recycelbar oder wie- derverwendbar sein müssen. Zur Erfüllung dieser Zielgröße haben wir vielfältige Maßnahmen auf den Weg gebracht, mit denen wir be- reits wichtige Resultate in Richtung Kreislaufwirtschaft erzielt haben. Wir setzen seit vielen Jahren be- wusst auf ein eigenes Wertstoff- management. So werden unsere produktionsbedingten Abfälle aus Extrusion und Rollenschneiden re- granuliert und so weit wie möglich wieder in die coextrudierten Folien- strukturen eingefahren. Durch die sortenreine Randstreifenerfassung in Erolzheim gewinnen wir eben- falls qualitativ hochwertiges Regra- nulat, das uns für die Weiterverar- beitung in unseren Materialien zur Verfügung steht. die Etablierung der Auch CARBOLIQ-Technologie als ergän- zendes, chemisches Recyclingver- fahren ist uns ein besonderes An- liegen. Ganzheitliche LCA-Analysen der Rohstoffindustrie zeigen unter anderem, dass bei der Verölung und Pyrolyse von Mischkunststoffab- fällen ca. 50 % weniger Treibhaus- gase ausgestoßen werden als bei deren thermischer Verwertung. Des Weiteren wirkt sich der Einsatz von rezyklierten Kunststoffen anstatt von Neuware auch signifikant auf die Treibhausgasbilanz unserer Pro- dukte aus. So liegt der Fußabdruck von mechanisch recyceltem Mate- rial bei etwa 50 %, der Fußabdruck von chemisch recyceltem Material bei etwa 70 % im Vergleich zu Neu- ware*. Dabei gilt: Je öfter recyceltes Material wieder recycelt und somit im Kreislauf gehalten wird, umso besser wird die Treibhausgasbilanz. Mit diesen beiden Initiativen ma- nifestieren wir unseren Anspruch in Bezug auf ZERO WASTE. Denn als einer der führenden Folienher- steller muss es unser Ziel sein, alle Materialien, die wir in den Kreislauf bringen, auch weiterhin im Kreis- lauf zu halten. T F A H C S T R I W F U A L S I E R K * Quelle: eigene Berechnungen

50 TECHNOLOGIE Eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft für produktions- bedingten sowie für Post-industrial- und Post-consu- mer-Kunststoffabfall kann aus unserer Sicht nur auf einem heterogenen Mix aus verschiedenen Recycling- technologien basieren. Sie alle eint das Ziel, Kunststof- fe am Ende ihres Lebenszyklus sinnvoll zu recyceln und somit im Kreislauf zu halten. Dabei sehen wir die un- terschiedlichen Recyclingverfahren als komplementär und keinesfalls als Technologien, die gegeneinander im Wettbewerb stehen sollten. Eine notwendige Voraussetzung für die Implementie- rung einer Kreislaufwirtschaft ist der massive Ausbau von Recyclingkapazitäten, die Weiterentwicklung be- reits bestehender Recyclingverfahren und nicht zuletzt auch die Entwicklung neuer Technologien. Unsere drei wesentlichen Handlungsfelder: • Wertstoffwiedergewinnung durch mechanisches und chemisches Recycling • Compoundierung zur Wertstoffaufbereitung • Coextrusion für den Wiedereinsatz von recycelten Wertstoffen in Folien Hierfür haben wir an unseren Standorten die erforder- lichen Kapazitäten geschaffen – und investieren weiter in neue Anlagen und innovative Technologien. Wertstoffwiedergewinnung Eines der wichtigsten Ziele der Implementierung einer Kreislaufwirtschaft ist die Reduzierung der Nutzung fossiler Rohstoffe. Hierfür haben Öffentlichkeit, Gesetz- geber, Institutionen und allen voran die Verpackungs- industrie einen Transformationsprozess eingeleitet. Demnach sind Hersteller, Verarbeiter und Inverkehr- bringer aufgefordert, geeignete Lösungen für die Rück- führung der Kunststoffe zu entwickeln. Aus unter- schiedlichen Gründen kann das mechanische Recycling nicht für die Verarbeitung aller Wertstofffraktionen eingesetzt werden, weshalb heute ein großer Anteil der thermischen Verwertung zugeführt werden muss. SÜDPACK investiert daher in die Technologie des che- mischen Recyclings von CARBOLIQ und forciert gemein- sam mit Partnern deren Etablierung als zusätzliche und komplementäre Technologie für Materialien, die aufgrund ihrer Zusammensetzung oder aufgrund ihres Verschmutzungsgrades nicht mechanisch recycelt wer- den können. Das Recyclingverfahren ermöglicht die Re- generation unterschiedlichster Kunststofffraktionen in Pyrolyseöl, das für die Herstellung neuer Polymere von hochwertiger Qualität eingesetzt wird. Dabei bleibt das mechanische Recycling in unseren Augen essenziell. COMPOUNDS HIGH-PERFORMANCE- FOLIEN (TECHNISCH) HIGH-PERFORMANCE- FOLIEN Lebensmittel- verarbeiter LEH* End- verbraucher Polymer- hersteller Mechanisches Recycling Chemisches Recycling Aufbereitung, Verwertung und Recycling Folienabfälle Folien- und Verpackungsabfälle Konsumentenverpackungen Granulate Pyrolyseöl Infeed-Material * LEH = Lebensmitteleinzelhandel T F A H C S T R I W F U A L S I E R K

Wertstoffaufbereitung Neben Rezyklaten werden in unserem Kompetenz- zentrum in Schwendi auch hochwertige Spezial-Com- pounds hergestellt. Die Compoundierung erfolgt auf hochmodernen Anlagen. Im Berichtszeitraum haben wir die Kapazitäten unseres Kompetenzzentrums für Compoundierung in Schwendi weiter ausgebaut. Denn neben den in unserer Produk- tion anfallenden Wertstoffen verarbeiten wir mittler- weile gemeinsam mit Kooperationspartnern auch Wertstoffe aus anderen Anwendungen zu Spezial-Com- pounds. Das Halten der Materialien im Kreislauf trägt maß- geblich zur Verbesserung der Ökobilanz derselben bei. Gemeinsam mit Industriepartnern führen wir bei SÜDPACK für Spezial-Compounds bei Bedarf auch ent- sprechende Ökobilanzen durch, die den gesamten Le- benszyklus dieser Materialien berücksichtigen. Coextrusion Eine unserer Kernkompetenzen ist die Coextrusion von Multilayer-Strukturen. Diese Technologie ermöglicht uns die Herstellung von Hochleistungsfolien, die die aktuel- len Anforderungen in Bezug auf Recyclingfähigkeit und Materialeffizienz erfüllen. Gleichzeitig ermöglicht die Coextrusions-Technologie, recycelte Wertstoffe in der Folienherstellung zu verarbeiten (siehe Beileger Seite 5). CARBOLIQ im Jahr 2022 SÜDPACK, CARBOLIQ und Clean Cycle Invest- ments bündeln durch eine Anfang 2022 ge- schlossene Vereinbarung ihre Kompetenzen im Bereich des Wertstoffmanagements durch chemisches Recycling. Ziel ist es, die verfüg- baren Kapazitäten weiter auszubauen und bis dato nicht recyclingfähige Packstoffe kreis- lauf- und somit zukunftsfähig zu machen. Mit dem Betrieb der Pilotanlage in Ennigerloh erbrachten SÜDPACK und CARBOLIQ bereits im Jahr 2021 den Beleg, dass sich unterschied- lichste Wertstofffraktionen sowie gemischte und kontaminierte Kunststoffabfälle zu einer hochwertigen Ressource umwandeln lassen. Außerdem bietet CARBOLIQ Wettbewerbs- vorteile in puncto Energieeffizienz und gerin- ger Immissionsbelastung. Das gewonnene Öl steht in Neuwarequalität zur Verfügung. Die Anlagen von Recenso zur Direktver- ölung sind weltweit einzigartig. Die Ko- operationspartner nutzen die Technologie sowohl zur Verwertung eigener Wertstoff- ströme als auch zur Verwertung von Pro- zess- oder Endkundenverpackungen. Für SÜDPACK ist die Investition zudem ein elemen- tarer Baustein auf dem Weg zu einem ZERO- WASTE-Unternehmen. K R E I S L A U F W I R T S C H A F T 51

52 PRODUKTDESIGN Recyclingfähige Folien und Verpackungskonzepte sind ein wichtiger Baustein, um die modernen Anforderun- gen in Bezug auf ambitionierte Recyclingquoten zu erfüllen. Ob eine Verpackung jedoch tatsächlich nach- haltig ist und im Kreislauf gehalten werden kann, ent- scheidet sich ganz am Anfang – mit der Entwicklung einer geeigneten Folie und mit der Entwicklung eines produktgerechten Verpackungsdesigns. Wir von SÜDPACK sind Experten für Nachhaltigkeit. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeits-Roadmap konzentrie- ren wir uns bei der Entwicklung unserer High-techfolien maßgeblich auf die Aspekte • Materialreduzierung • Recyclingfähigkeit • Erneuerbare Rohstoffe • Kreislaufwirtschaft Umsatz aus der Nachhaltigkeits-Roadmap* 50 % 26 % 31 % 30 % 50 40 30 20 10 0 2019 2020 2021 2025 Ziel * Prozentualer Anteil des Umsatzes mit Produkten aus unserer Nachhaltigkeits-Roadmap T F A H C S T R I W F U A L S I E R K Portfolio Nachhaltigkeits- Roadmap Materialreduzierung Erneuerbare Rohstoffe Recyclingfähigkeit Kreislaufwirtschaft Roadmap für nachhaltige Folienlösungen Im Berichtszeitraum haben wir unsere Roadmap für nachhaltige Folienlösungen konsequent weiter ausge- baut. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Erweite- rung unseres Portfolios an recyclingfähigen Folienkon- zepten insbesondere auf Basis der Polymere PP und PE. Dabei verstehen wir unter „recyclingfähig“ diejenigen Werkstoffe, für die bereits Recyclingströme installiert sind. Bei der Entwicklung unserer Folienkonzepte berück- sichtigen wir die existierenden Recyclinganforderungen der verschiedenen Länder – und lassen die Recycling- fähigkeit unserer Konzepte von unabhängigen Institu- ten zertifizieren. Unsere xPEP-Lösungen zum Beispiel basieren auf Polyolefinen, die Pure-Line auf Polypropy- len und Polyethylen. Beide Produktfamilien bieten die gewohnten Schutz- und Convenience-Funktionen und überzeugen wie alle unsere Folien durch eine optimale Performance bei maximaler Materialeffizienz. Unsere Aktivitäten im Bereich der recyclingfähigen Materia- lien beziehen sich dabei nicht nur auf den Markt für Lebensmittelverpackungen, sondern auch auf ande- re Anwendungen. So haben wir beispielsweise für die pharmazeutische Industrie eine polypropylenbasierte, halogenfreie Tiefziehfolie für Blisterverpackungen und andere pharmazeutische Solidaanwendungen entwi- ckelt. Eine entsprechende Deckelfolie wird Ende 2022 ebenfalls verfügbar sein. Mit diesem Produkt sind wir in der Lage, der pharmazeutischen Industrie eine nachhal- tige Alternative mit hervorragendem Barriereprofil zu den weitverbreiteten PVC/PVdC-Blistermaterialien zur Verfügung zu stellen. Im Bereich der Folienlösungen auf der Basis erneuerba- rer Rohstoffe liegt unser Augenmerk unter anderem auf der Verarbeitung von PLA (= Polymilchsäure). Produkt- beispiele sind unsere Planova Flow Pack-Folie, unsere Xpect-Line sowie Folienlösungen für Anwendungen im Bereich der Labordiagnostik. Hier bieten PLA-Folien für bestimmte Anwendungen, etwa für Kulturmedien, ei- nen entscheidenden Mehrwert bei der Verpackung und Sterilisation. Denn Kulturmedien verlangen eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit aufgrund der Feuchtigkeit und profitieren außerdem von der Sterilisationsbestän- digkeit unserer PLA-Produkte.

ten wir bei einigen Materialien Einsparungen von bis zu 50 % erzielen – bei einer verbesserten Performance. Verpackungskonzepte Für das Plus an Nachhaltigkeit können darüber hinaus herkömmliche Verpackungskonzepte durch innovative Lösungen substituiert werden. So setzen sich in vielen Bereichen Flow Packs als Verpackungslösungen durch, die trotz des geringen Materialeinsatzes einen optima- len Produktschutz sowie eine perfekte Präsentation am Point of Sale gewährleisten. Sie werden insbesondere den Ansprüchen der Endkonsumenten in Bezug auf die Reduzierung des Verpackungsgewichts gerecht. Bestes Beispiel ist der Flow Pack PurePP – ein unkonventionel- les Verpackungskonzept auf Basis von Polypropylen, das im Berichtszeitraum in den Markt eingeführt wur- de und sich mittlerweile auch bei Endkonsumenten etabliert hat. Im Vergleich zu typischen Schalenverpa- ckungen kann der Materialeinsatz für das Verpacken im Schlauchbeutel um etwa 60 % reduziert werden. Zu den weiteren herausragenden Konzepten gehören auch recyclingfähige und besonders materialeffiziente Standbodenbeutel, die insbesondere als Alternativen zu materialintensiven Tiefziehverpackungen für unter- schiedlichste Produkte zum Einsatz kommen. Darüber hinaus bieten wir eine Serie von besonders hochwertigen Verbunden auf der Basis von papierfa- serbasierten Materialien an, die wir auf die individuel- len Anforderungen der zu verpackenden Produkte aus- legen. Des Weiteren arbeiten wir auch kontinuierlich daran, im Rahmen der gesetzlichen Rahmenbedingungen den Rezyklatanteil in unseren Folienlösungen zu erhöhen. Hierfür sehen wir insbesondere bei der Herstellung von Folien für die Lebensmittelverpackung im chemischen Recycling eine gangbare Alternative – nachdem Kunst- stoffe aus mechanischem Recycling nur bedingt für den direkten Lebensmittelkontakt zugelassen sind. Damit trägt das chemische Recycling dazu bei, auch für flexible Folien in der Lebensmittelverpackung Kreisläu- fe zu schließen. Diese mehrschichtigen Folienverbunde müssen heute überwiegend der thermischen Verwer- tung zugeführt werden, da hierfür weitestgehend keine entsprechenden Sortiersysteme oder Recyclingströme existieren. Durch Investitionen in Technologie und Ka- pazitäten hoffen wir gemeinsam mit unseren Koopera- tionspartnern, das wegweisende CARBOLIQ-Verfahren in einen industriellen Maßstab überführen zu können. Nicht zuletzt arbeiten wir konsequent an der weiteren Reduzierung der Foliendicke unserer Materialien. Denn: Dünne Folien verbrauchen weniger Material und ver- bessern so die Materialeffizienz – ein Aspekt, der sich auch entlang der Prozesskette und auf die Ökobilanz insgesamt positiv auswirkt. Auch muss Material, das von Anfang an eingespart wird, später nicht aufwändig recycelt werden. Durch eine konsequente Weiter- und Neuentwicklung unserer wichtigsten Folienarten konn- Matthias Schrägle, VP R&D „Wir verfolgen eine Vision: Für alle Folien, die wir in Umlauf bringen, möchten wir auch geeignete Maßnah- men und Technologien zur Wiederver- wertung anbieten. Um dem gerecht zu werden, investieren wir in Produktent- wicklung und Fertigungstechnologien, in die Weiterentwicklung unserer Ex- pertise sowie den Ausbau strategischer Partnerschaften.“ K R E I S L A U F W I R T S C H A F T 53

54 WERTSTOFF- MANAGEMENT Ein zentrales Handlungsfeld von SÜDPACK – auch im Rahmen von NET ZERO – ist die Schließung von Wert- stoffkreisläufen. Hierbei verfolgen wir wie im Berichts- schwerpunkt „TECHNOLOGIE“ bereits angesprochen gleich mehrere Lösungsansätze: Wertstoffaufberei- tung, Coextrusion und Wertstoffrückgewinnung. Wäh- rend sich Wertstoffaufbereitung und Coextrusion auf interne Prozesse und Kernkompetenzen von SÜDPACK beziehen, steht der Begriff Wertstoffrückgewinnung sowohl für das eigene interne Wertstoffmanagement mittels Regranulierung und Compoundierung als auch für unser Engagement im Bereich der CARBOLIQ-Tech- nologie. Wir beweisen dadurch jeden Tag aufs Neue: Durch ein optimiertes internes wie externes Wertstoff- management erreichen wir eine signifikante Reduzie- rung von Abfallmenge und Entsorgungsaufwand. Fakt ist: In unseren Produktionsprozessen fallen Abfälle und Wertstoffe in unterschiedlichster Qualität an. Wir arbeiten kontinuierlich daran, diese Abfallmenge durch verschiedene Maßnahmen zu reduzieren. Hier konnten wir in 2021 im Vergleich zu 2019 eine signifikante Redu- zierung in Relation zu der eingesetzten Materialmenge um 15 % erzielen. Die werkstofiche Verwertung der verbleibenden Pro- duktionsabfälle gelingt uns durch eine kontinuierliche Optimierung von Prozessen und Recyclingtechnologien – und den sukzessiven Ausbau unserer Kapazitäten und unserer Expertise im Bereich des Wertstoffmanage- ments. In Schwendi betreiben wir heute ein eigenes Kompetenzzentrum für Compoundierung und Regranu- lierung. Hier und am Standort in Erlenmoos werden alle Produktionsrestmaterialien wie Randstreifen und An- fahrmaterial, die an unseren Standorten in Erlenmoos, Ochsenhausen und Erolzheim anfallen, systematisch in einem separaten Bereich gesammelt, nach Polymeren getrennt und auf hochmodernen Anlagen zu Granulat umgearbeitet. Dieses Granulat steht dann wieder für unsere Folienproduktion zur Verfügung. Wir stärken da- mit nicht nur unsere Innovationskraft, sondern leisten vor allem einen essenziellen Beitrag in puncto Nachhal- tigkeit. Zur Erhöhung der Effizienz unserer Verwertungsprozes- se investierten wir zudem 2019 am Standort in Ochsen- hausen in weitere Anlagen zur Abfallaufbereitung. Auch am polnischen Standort in Kłobuck werden heute die in der Produktion anfallenden Folienabfälle nach Mate- rialarten getrennt, um ein bestmögliches Recycling zu ermöglichen. Im schweizerischen Bioggio erfolgt hinge- gen immer noch eine eingeschränkte getrennte Samm- lung der Produktionsreste, da in der Schweiz Abfälle bisher überwiegend energetisch verwertet werden. Die Abfallmenge an diesem Standort blieb in den vergange- nen Jahren nahezu konstant. Der Prozess des Wiedereinsatzes von Rezyklaten aus unserer Produktion in unsere Produkte wurde 2021 er- folgreich nach ISCC PLUS zertifiziert. Regranulat, das wir nicht selbst nutzen, verarbeiten wir zu hochwertigen Compounds, die sich beispielsweise für Spritzgussanwendungen bei unseren Kunden ein- setzen lassen. Und Materialien, die sich von uns nicht recyceln lassen, können wir dank CARBOLIQ nun eben- falls verwerten. Nur ein kleiner Teil muss also tatsäch- lich entsorgt werden. Nicht zuletzt werden an allen Standorten Kartonagen, Papier, Metalle, Holz und nicht mehr als Wertstoff nutz- bare Kunststoffabfälle sowie Gewerbeabfälle getrennt und zertifizierten lokalen Entsorgern zur weiteren Auf- arbeitung zugeführt. Wir erfassen alle Abfallmengen am jeweiligen Standort und dokumentieren sie (siehe Beileger Seite 6–7). Zusammenfassend lässt sich festhalten: Wir arbeiten auch weiterhin intensiv daran, • den Anteil an Recompounds für den internen Einsatz wie auch den externen Verkauf kontinuierlich zu steigern, • recyclingfähige Klebstoffe, Farben und vor allem Folien weiterzuentwickeln sowie • mit Strategiepartnern gemeinsam zusätzliche Recy- clingtechnologien für Folien im Markt zu verankern, für die es bisher noch keine ausgereifte Recycling- technologie gibt – zum Beispiel für Folien aus PET –, • und dadurch ein ZERO WASTE-Unternehmen zu werden. T F A H C S T R I W F U A L S I E R K

Entwicklung der relativen Abfallmenge* Index 100 % 91 % 85 % 100 80 60 40 20 0 2019 2021 * In Bezug auf die eingesetzte Materialmenge. Indexiert auf das Jahr 2019 2020 ISCC PLUS-Zertifizierung Als einer der ersten Folienhersteller hat SÜDPACK im Herbst 2021 das Erstaudit für die ISCC PLUS-Zer- tifizierung (International Sustainability and Carbon Certification) erfolgreich abgeschlossen. ISCC PLUS zielt darauf ab, die Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen über die gesamte Wertschöpfungskette auch im Bereich Nahrung, Futtermittel und Chemie zu gewährleisten. Das Managementsystem ist dabei deutlich anspruchsvoller als die ISO-Zertifizierung, denn alle Betriebsstätten müssen jeweils extra zer- tifiziert werden. SÜDPACK nutzt die Zertifizierung unter anderem für den Nachweis des Einsatzes von mechanisch und chemisch recyceltem Material. Bis Ende November 2021 wurden alle deutschen Standorte erfolgreich zertifiziert: bei SÜDPACK Verpackungen mit den Standorten in Ochsenhausen und Erolzheim ange- fangen bis hin zu Ecoform Multifol in Erlenmoos und Schwendi, wobei Schwendi als Anfallstelle für Abfall und zugleich als Produktionsbetrieb zerti- fiziert wurde. Das dort produzierte Regranulat, das wieder in der Extru- sion eingesetzt wird, kann daher über eine Massenbilanz als ISCC-PLUS-zer- tifiziertes Material ausgewiesen werden – ebenso wie mecha- nisches und chemi- sches Rezyklat, das SÜDPACK von einem ISCC PLUS-zertifizierten Betrieb einkauft. Seit Juli 2022 ist außerdem auch SÜDPACK Kłobuck in Polen nach ISCC PLUS zertifiziert. Die Zertifizierung ermöglicht die Übermittlung von transparenten und verifizierten Informationen an unsere Stakeholder – und belegt, dass die ISCC- Nachhaltigkeitsanforderungen eingehalten werden und eine Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Lieferkette gewährleistet ist. Dabei lässt sich die Glaubwürdigkeit zusätzlich durch eine Third-Party- Überprüfung untermauern. K R E I S L A U F W I R T S C H A F T 55

KLIMASCHUTZ Klimawandel und Umweltzerstö- rung sind existenzielle Bedrohun- gen für unseren Planeten und uns Menschen. Die Europäische Union hat sich daher im Rahmen des im Dezember 2019 veröffentlichten European Green Deals das Ziel ge- setzt, bis 2050 der erste klimaneu- trale Kontinent zu werden. Bis 2030 sollen sich die Treibhausgasemis- sionen im Vergleich zum Jahr 1990 mehr als halbieren. Einen bedeutenden Anteil an den jährlichen Emissionen nimmt die Industrie ein. Wir von SÜDPACK stellen uns deshalb mit Überzeu- gung der Herausforderung, dauer- haft unsere Treibhausgasbilanz zu verbessern und so unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Unse- re Vision heißt NET ZERO. Das be- deutet: Treibhausgasneutralität an allen Standorten und in der gesam- ten Wertschöpfungskette. Die umfassende Treibhausgasbi- lanzierung, die wir im Jahr 2020 zunächst für unsere Standorte in Deutschland erstellt haben, war ein erster Schritt und bildet eine wich- tige Grundlage. Sie ermöglicht die Ableitung einer dezidierten Treib- hausgasreduktions-Strategie und die Definition entsprechender Ini- tiativen. Wir haben bereits mehrere konkrete Maßnahmen erfolgreich umgesetzt, wie beispielsweise die Umstellung unserer deutschen Standorte auf grünen Strom. Wei- tere Projekte sind angestoßen oder in Planung. 56 Z T U H C S A M I L K

58 Z T U H C S A M I L K Johannes Remmele, Unternehmer und Inhaber „Die Kunststoffindustrie in Europa steckt in einem Dilemma. Die Verfügbarkeit, die Preise und der weltweite Handel führen zu erheb- lichen Risiken für unsere Industrie. Trotzdem müssen wir Kurs halten und die Verfügbarkeit sowie die Qualität für eine sichere Versorgung unserer Kunden gewährleisten. Dabei sollten wir alle gemeinsam – über die einzelnen Wertschöpfungsstufen unserer Industrie hinweg – sicherstellen, dass wir den Klimaschutz nicht aus den Augen verlieren, da sonst Wassermangel und Hungersnöte unaus- weichlich bzw. sich verstärken werden.“

NET ZERO NET ZERO ist ein zentrales Nachhaltigkeitsziel für SÜDPACK – und eine echte Herausforderung. Denn NET ZERO bedeutet: Alle Treibhausgasemissionen von SÜDPACK – und nicht nur CO2 – müssen möglichst ver- mieden und die nicht vermeidbaren Emissionen der Atmosphäre wieder entzogen werden. Oder anders ausgedrückt: Die Summe aller Treibhausgase in der At- mosphäre darf durch unsere Unternehmenstätigkeit nicht weiter ansteigen, sondern muss gleich bzw. im Gleichgewicht bleiben. Dabei liegt der Fokus unserer Aktivitäten auf der Re- duzierung und Vermeidung von Treibhausgasen. Die Kompensation ist für uns zunächst als zweitrangig zu betrachten. Ein Fundament, auf dem wir aufbauen, ist die im Jahr 2020 erfolgte Treibhausgasbilanzierung für unsere Standorte in Deutschland. Die Auswertung bzw. die Kenntnis unseres sogenannten Corporate Carbon Foot- prints, kurz CCF, bildet die Basis für das weitere Vorge- hen hin zur „Treibhausgasneutralität“. Aus dem CCF er- halten wir Aufschluss über alle direkten und indirekten Treibhausgasemissionen, die unsere Geschäftstätigkeit betreffen. Die Hauptemissionsquellen unseres Unter- nehmens werden identifiziert, sodass entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung abgeleitet werden kön- nen. Insgesamt ist der CCF für uns ein wichtiges Inst- rument für unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten – und zugleich eine Notwendigkeit, um unser NET ZERO-Ziel erreichen zu können. Die Emissionen werden den sogenannten Scopes 1 bis 3 zugeordnet, die das Greenhouse Gas Protocol (GHG) vorgibt. Scope 1 betrifft Treibhausgasemissionen, die direkt durch das Unternehmen ausgestoßen werden. Hierbei handelt es sich unter anderem um Emissionen durch den eigenen Fuhrpark, Kältemittel und Verbrennungs- anlagen. Scope 2 bezieht sich auf die indirekten Energieemissio- nen durch zugekaufte Energie. Scope 3 wiederum betrachtet alle indirekten Emissio- nen aus vor- und nachgelagerten Aktivitäten. Hierzu zählen unter anderem eingekaufte Materialien und deren Transport, aber auch Abfall, Auslieferung und Lo- gistik oder das Pendeln von Mitarbeitenden sowie Ge- schäftsreisen (siehe Beileger Seite 8). NET ZERO bedeutet für SÜDPACK, dass durch unsere Produkte, unsere Prozesse und unsere Geschäftstätigkeit insge- samt das Klima durch Treibhausgas- emissionen nicht negativ beeinflusst wird und die Treibhausgasbilanz aus- geglichen ist. Zu den Treibhausgasen zählen neben Kohlendioxid (CO2) bei- spielsweise auch Methan (CH4), Lach- gas (N2O) sowie fluorierte Treibhaus- gase (F-Gase). Bei „echter“ Klimaneutralität müssten alle negativen Effekte des mensch- lichen Handelns auf das Klima, wie beispielsweise der abnehmende Al- bedo-Effekt, Ozonsmog und die Ver- sauerung der Meere berücksichtigt und umgekehrt werden. CO2 CH4 N2O PFC HFC SF6 Scope 2 Indirekt Scope 1 Direkt Scope 3 Indirekt Scope 3 Indirekt Upstream Downstream K L I M A S C H U T Z 59

60 Z T U H C S A M I L K Lebenszyklusanalysen unserer Produkte Ebenso arbeiten wir an der Berechnung der Umwelt- auswirkungen unserer Produkte. Hierfür wird derzeit ein internes Kalkulationstool eingeführt, das die Be- rechnung der ökologischen Auswirkungen auf Basis eines Life Cycle Assessment (LCA) ermöglicht. Hierfür wurde ein Datenmodell zugrunde gelegt, das innerhalb definierter Systemgrenzen unterschiedliche End-of-Li- fe-Optionen für unsere Produkte berücksichtigt. Damit können wir komplette Ökobilanzen für unsere Produkte erstellen. Hiermit verfolgen wir den Ansatz, gemeinsam mit unseren Kunden die Verpackungslösungen und de- ren Umweltauswirkung ganzheitlich zu bewerten und unterschiedliche Verpackungslösungen miteinander zu vergleichen. Wir sehen dies als wichtigen Baustein einer ganzheitlichen Kundenberatung. Reduktion von Treibhausgasen Unsere Zielsetzung sieht vor, bis 2025 95 % der Scope 1- und Scope 2-Emissionen sowie 15 % der Scope 3-Emis- sionen im Vergleich zum Basisjahr 2020 zu reduzieren. Maßnahmen dazu sind bereits realisiert oder in der Um- setzungsphase: Sie betreffen die verstärkte Nutzung von erneuerbarer Energie und zusätzliche Investitionen in Photovoltaik-Anlagen. Seit 2022 beziehen wir an allen deutschen Standorten zu 100 % erneuerbare Energie. In Bezug auf Scope 2 ist unser Carbon Footprint ab 2022 also bereits auf null gesetzt. Auch bei Scope 3 befin- den wir uns auf einem guten Weg: Denn insbesondere durch unser Engagement in puncto Kreislaufwirtschaft und Recycling kommen wir unserem Ziel stetig näher. Aufbauend auf diesen Erfahrungen bereiten wir derzeit die Ausweitung dieser Kalkulationen auf alle Standorte von SÜDPACK vor – und schaffen parallel die Voraus- setzungen für eine jährliche Kalkulation des CCF und die Messung der Wirksamkeit all unserer Initiativen. Science Based Targets Im Rahmen unserer NET ZERO-Aktivitäten haben wir uns der "Science Based Targets Initiative" (SBTi) ange- schlossen. Die gemeinsame Initiative von CDP, UNGC, WRI und WWF hat sich zum Ziel gesetzt, einen effek- tiven Klimaschutz auch auf Unternehmensebene zu verankern, um die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5° C erreichen zu können. Wir gehören damit zu einer internationalen Gemein- schaft von Unternehmen, die die gleichen Werte und Ziele teilt. Vor allem aber verpflichten wir uns selbst auf Basis aktueller klimawissenschaftlicher Erkenntnisse zu einem noch stärkeren Engagement in puncto Klima- schutz entlang unserer gesamten Wertschöpfungs- kette. Und stellen außerdem sicher, dass wir bei unse- ren Klimaschutzanstrengungen im Einklang mit dem höchsten Anspruchsniveau des Pariser Klimaschutzab- kommens handeln. Im April 2022 haben wir den Commitment Letter unter- zeichnet. Nun werden wir innerhalb der nächsten 24 Monate unsere konkreten Ziele bei der SBTi einreichen und validieren lassen. Berücksichtigt werden dabei grundsätzlich die Scope 1- und Scope 2-Emissionen gemäß dem Greenhouse Gas Protocol Standard und zusätzlich auch die Scope 3-Emissionen, da diese bei SÜDPACK mit ca. 90 % der gesamten Emissionen zu Buche schlagen. EINGEKAUFTE WAREN & DIENST- LEISTUNGEN Scope 3 Indirekt ABFALL KRAFTSTOFF- & ENERGIE- BEZOGENE AKTIVITÄTEN VOR- GELAGERTER TRANSPORT GESCHÄFTS- REISEN 73,7 % 0,4 % 2,8 % 2,0 % 0,01 % SÜDPACK Corporate Carbon Footprint – deutsche Produktionsstandorte 2020

62 ENERGIEMANAGEMENT Energieverbrauch aus nicht erneuerbaren Quellen 2019 Elektrische Energie 62.935 MWh Erdgas 32.227 MWh Diesel 1.395 MWh Heizöl 883 MWh Kohle 994 MWh Selbsterzeugte Energie 7.564 MWh 2020 Elektrische Energie 67.241 MWh Erdgas 32.584 MWh Diesel 1.169 MWh Heizöl 1.846 MWh Kohle 644 MWh Selbsterzeugte Energie 8.491 MWh 2021 Elektrische Energie 63.087 MWh Erdgas 32.880 MWh Diesel 1481 MWh Heizöl 1.670 MWh Kohle 1.001 MWh Selbsterzeugte Energie 7.544 MWh Z T U H C S A M I L K SÜDPACK ist aufgrund seiner Herstellungsverfahren ein sehr energieintensives Unternehmen. Die Bedeutsam- keit der Energieeffizienz hat bereits im Jahr 2011 zur Implementierung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 an unserem energieintensivsten Stand- ort in Ochsenhausen geführt. Dort erfolgt seitdem die regelmäßige Zertifizierung. Konkret beansprucht der Anteil an Energie in den Seg- menten Scope 1 und Scope 2 über 85 % der Treibhaus- gasemissionen. Es gilt, wo immer möglich, Energie ein- zusparen und sie so effizient wie möglich zu nutzen. Insbesondere in den beiden letzten Jahren haben wir deshalb zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung un- serer Energieeffizienz umgesetzt oder angestoßen. Maßnahmen zur Reduzierung des Strom- und Druckluftverbrauchs Eines der jüngsten Beispiele ist das Kältesystem in unse- rer Produktionshalle in Ochsenhausen. Im Verlauf eines umfassenden Screenings wurden dort Verbesserungs- potenziale erkannt und entsprechende Maßnahmen für den Prozess der Kälteverteilung definiert. Durch einen Pumpenaustausch auf der Verdampfer- und Kondensa- torseite konnte dabei nicht nur der Durchsatz im Sys- tem gesteigert werden – auch die Temperaturspreizung schlägt sich in einem deutlich effizienteren Betrieb des Gesamtsystems nieder. Pro Jahr erzielen wir nun Strom- einsparungen in Höhe von ca. 85 MWh. Durch etliche Anpassungen verringerten wir in den Jah- ren 2020 und 2021 auch den Stromverbrauch unserer Beleuchtungsanlagen um insgesamt 109 MWh. Zu den markantesten Verbesserungen zählte unter anderem die Reduzierung der Außenbeleuchtung am Standort in Erolzheim.

Darüber hinaus stellten wir bei einer Verbrauchsanalyse der Druckluftverbraucher am Standort Schwendi Ver- besserungspotenziale für zwei Regranulieranlagen fest. Denn auch der Einsatz von Druckluft ist sehr energie- intensiv. Dank weniger Anpassungen ließ sich hier der Energieverbrauch drastisch reduzieren: Die jährlichen Einsparungen beziffern sich auf über 65 %. Dies ent- spricht rund 12 MWh. Erneuerbare Energien Insbesondere in diesem Bereich hat sich in den letzten beiden Jahren viel bei SÜDPACK getan: In Erlenmoos wurde 2021 eine neue Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen. Eine weitere PV-Anlage wird im Laufe des Jahres 2022 in Erolzheim den Betrieb aufnehmen und mittelfristig sind PV-Anlagen auch für den Standort in Grootegast sowie für einen Einsatz auf den Überda- chungen von Parkplätzen vorgesehen. Der polnische Standort in Kłobuck stellte im Januar 2021 auf Ökostrom um. Ab 2022 nutzen auch die deut- schen SÜDPACK Betriebsstätten zu 100 % erneuerbare Energie sowie CO2-neutrales Erdgas. Ab 2023 werden wir an unseren schwäbischen Standorten Windkraft aus dem Windpark Ummendorf beziehen. In Schwendi wird direkt am Fluss, der durch das Werksgelände führt, durch ein Wasserkraftwerk Energie erzeugt, die zu 100 % in das kommunale Stromnetz eingespeist wird. Joachim Ensinger, VP Engineering & Technical Service „Für uns besitzt die Nutzung der Res- source Energie sowohl aus ökonomi- scher als auch aus ökologischer Sicht einen sehr hohen Stellenwert. Wir arbeiten schon immer permanent an der Verbesserung unserer Energieeffi- zienz – doch mit Blick auf die globalen Herausforderungen unserer Zeit und insbesondere auf die Versorgungslage wird es zukünftig noch wichtiger, alle Optimierungspotenziale auszuschöp- fen.“ K L I M A S C H U T Z 63

64 RESSOURCENEFFIZIENZ Ein sicherer Zugang zu Rohstoffen ist für einen Folien- hersteller wie SÜDPACK von existenzieller Bedeutung. Hierfür spielen die Ressourceneffizienz und die damit einhergehende effiziente Nutzung der Rohmaterialien eine entscheidende Rolle. Es ist eines unserer wichtigs- ten Ziele, bei der Herstellung unserer Hochleistungsfo- lien so wenig Material wie möglich zu verbrauchen und damit eine maximale Performance und einen optima- len Produktschutz bei minimalem Gewichtseintrag zu gewährleisten. Oder anders ausgedrückt: der Material- input soll nahezu dem Materialoutput entsprechen. Deshalb steht die Frage im Fokus, wie wir unsere Pro- dukte und Prozesse möglichst ressourceneffizient ge- stalten können. Wiederverwertung und Substitution wertvoller Wertstoffe Dank unserer Expertise und modernster Anlagen sind wir in der Lage, aus Produktionsrestmaterialien hoch- wertiges Granulat herzustellen, das wieder in unsere Folienproduktion eingefahren oder zu hochwertigen Compounds verarbeitet werden kann. Für das Recycling von Folienresten, die bei unseren Kun- den anfallen, sowie von Verpackungen am Ende ihres Lebenszyklus, die nicht dem mechanischen Recycling zugeführt werden können, haben wir in die Technologie des chemischen Recyclings investiert. Durch dieses Ver- fahren wird aus den Wertstoffen Pyrolyseöl gewonnen, das anstelle von fossilen Rohstoffen am Anfang der Pro- zesskette zum Einsatz kommt. Mit SPQ gewinnt SÜDPACK den Deut- schen Verpackungspreis 2021 in Gold Im August 2021 erhielt die SPQ-Technologie von SÜDPACK den Deutschen Verpackungs- preis 2021 in der Kategorie Wirtschaftlich- keit. Und auch der Deutsche Verpackungs- preis in Gold ging 2021 an SÜDPACK. Damit wurde eine innovative Drucktechnologie gewürdigt, die die Treibhausgasbilanz eben- so wie die Druckqualität beim Verpackungs- druck signifikant verbessert. Die Preisverleihung fand am 28. September 2021 auf der FachPack 2021 in Nürnberg statt. Z T U H C S A M I L K SPQ – Sustainable Print Quality In Bezug auf möglichst ressourcenschonende Produk- te gilt: Weniger ist heute mehr. Diesem Anspruch sind wir auch bei der Entwicklung unserer innovativen SPQ- Technologie gefolgt, mit der wir 2021 den Verpackungs- druck revolutioniert haben. SPQ bietet signifikante Vorteile in Bezug auf Nachhaltigkeit, Effizienz und Qua- lität. Mit SPQ werden alle Designs über eine reduzierte Farbpalette abgebildet. Dank dieser standardisierten Farbpalette können die Anzahl der Farbwechsel in der Druckmaschine und der damit einhergehende Farb-, Lösemittel- und Folienverbrauch reduziert werden. Dar- über hinaus erfolgt die Klischeeherstellung auf Wasser- basis. Damit wird der Einsatz von Lösemitteln bei der Klischeeherstellung obsolet.

Durch die hohe Registergenauigkeit sowie das normier- te Farbmanagement entlang der Prozesskette trägt SPQ darüber hinaus zu einer erhöhten Farbkonsistenz und einer erheblichen Steigerung des Qualitätsniveaus bei. Und nicht zuletzt werden die bislang notwendigen Druckanpassungen oder Druckabnahmen vor Ort obso- let, der Materialaufwand für Andrucke wird minimiert. Insgesamt konnten wir bei den bisher gemeinsam mit unseren Kunden realisierten Projekten den Verbrauch an Farbe und Lösemittel um bis zu 60 % senken. Lösemittelverbrauch und Lösemittelrückgewinnung in Bioggio Inzwischen kann durch die Weiterentwicklung der Kle- bersysteme vermehrt lösemittelfrei kaschiert werden. Dadurch ergeben sich verschiedene Vorteile. Wie der Name bereits impliziert, werden beim lösemittelfreien Kaschieren keine Lösemittel verwendet. Des Weiteren wird hier deutlich weniger Kleber aufgetragen als beim lösemittelhaltigen Kaschieren und auch die Lösemittel- rückgewinnung wird obsolet. Dadurch ist die vermehrte Nutzung der lösemittelfreien Kaschierung sowohl öko- logisch als auch ökonomisch positiv zu bewerten und der Gesamtkleber- und Lösemittelverbrauch in unserer Produktion konnte deutlich verringert werden. Zudem befassen wir uns konsequent mit dem Thema Lösemittelrückgewinnung bei der für manche Anwen- dungen notwendigen lösemittelhaltigen Kaschierung. Am Standort in Bioggio konnten wir durch unsere In- vestition in eine große Aktivkohleanlage im Jahr 2021 über 1.500 Tonnen Lösemittel rückgewinnen. Ein weiterer Ansatz ist bereits an fünf Standorten Reali- tät: Hier wird die lösemittelhaltige Luft mittels Lösemit- telfilter gefiltert und in RTO-Anlagen verbrannt. Die da- durch entstehende Energie wird zur Wärmeerzeugung genutzt. Reduzierung des Flächengewichts unserer Materialien Wir setzen innovative Technologien und Rohstoffe ein, die es uns erlauben, die Dicke unserer Folien immer wei- ter zu reduzieren und dabei die gewünschten Funktio- nalitäten zu erfüllen. Eine wichtige Messgröße für die Darstellung unserer Materialeffizienz ist deshalb das Verhältnis zwischen extrudierter Folienfläche in m² und dem Produktionsvolumen in kg. So hat sich die extrudierte Menge in m² im Jahr 2021 im Vergleich zu 2019 um 15 % erhöht, während das Volumen der pro- duzierten Menge in kg nur um 10 % gestiegen ist. Die Reduzierung des Flächengewichts unserer Materialien Wiedereingesetzte Materialien aus interner Regranulierung 159 % 126 % 100 % Index 200 150 100 50 0 2019 2020 2021 Indexiert auf das Jahr 2019 ist maßgeblich der Tatsache geschuldet, dass wir heu- te deutlich dünnere und leichtere Folien produzieren. Eines von vielen Beispielen sind die PE-basierten Käse- reifebeutel von SÜDPACK, deren Recyclingfähigkeit mit 97 % attestiert wurde. Durch die Entwicklung einer spe- ziellen Rezeptur konnte die Dicke dieser Hochleistungs- materialien bei gleichbleibenden Eigenschaften signifi- kant reduziert werden. Verbesserung der Ressourceneffizienz im Bereich Veredlung Auch im Bereich Veredelung haben wir – abgesehen von unserer innovativen SPQ-Technologie – in den bei- den letzten Jahren wesentliche Fortschritte erzielt. Durch den Einsatz qualitativ hochwertigerer Farben bei- spielsweise ist ein geringerer Farbauftrag notwendig. Hierdurch konnte der Farbverbrauch je Fläche deutlich reduziert werden. Des Weiteren haben verschiedene Optimierungsmaßnahmen zur weiteren Senkung unse- res Farbverbrauchs und der damit verbundenen Ent- sorgungsmengen geführt. Konkret beziffern sich die Einsparungen beim Buntfarbenverbrauch auf mehr als 20 %, bezogen auf die bedruckte Fläche, und auf 6 % beim Weißverbrauch. Die Entsorgungsmengen bei den Farben reduzierten sich im Jahr 2021 demzufolge um mehr als 40 % im Vergleich zu 2019 (siehe Beileger Seite 10). K L I M A S C H U T Z 65

66 SOZIALE VERANTWORTUNG SÜDPACK ist Teil der Gesellschaft – als Arbeitgeber, als Geschäftspart- ner und mit seinen Mitarbeitenden. Der Mensch steht bei uns immer im Mittelpunkt. Denn: Unsere Mit- arbeitenden sind unsere wichtigste Ressource, unsere Kunden und Ge- schäftsbeziehungen die Grundlage unserer erfolgreichen Entwicklung, die offene Kommunikation mit al- len Stakeholdern ein wertvoller Baustein unserer Markenphiloso- phie. Soziale Verantwortung stellt da- her eine zentrale Aufgabe für SÜDPACK dar. Durch unser Engage- ment schaffen wir ein sicheres, zu- kunftsfähiges Arbeitsumfeld. Wir nehmen bewusst Teil am gesell- schaftlichen Leben. Und wir leisten einen Beitrag zu einer intelligenten und nachhaltigen Gestaltung unse- res Umfelds – wie auch der gesam- ten Wertschöpfungskette. Wir sind überzeugt, dass Nachhaltigkeit nur dann in allen Facetten gelebt und umgesetzt werden kann, wenn wir die Menschen im Blick behalten und uns die potenziellen Auswir- kungen unseres Handelns jederzeit bewusst sind. Intern widmen wir uns mit aller Kraft den zentralen Themen Ar- beitsplatzsicherheit, Mitarbeiter- qualifikation, Aus- und Weiterbil- dung, Arbeits- und Gesundheits- schutz sowie Mitarbeiterzufrieden- heit und Kommunikation. Extern konzentrieren wir uns vorrangig auf ausgewählte Projekte und Ko- operationen, die zu unserer Kultur als Familienunternehmen mit ober- schwäbischen Wurzeln passen und die nachhaltig auf die Sicherung des Gemeinwohls wirken. Wir för- dern Sport, Kultur, Bildung, karitati- ve Projekte und Einrichtungen und nicht zuletzt auch ehrenamtliches Engagement. Und auch unserer Sorgfaltspflicht in der Wertschöp- fungskette kommen wir verstärkt nach. So wurde SÜDPACK im Jahr 2021 durch das Land Baden-Württem- berg als „Ehrenamtsfreundlicher Ar- beitgeber im Bevölkerungsschutz“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird jährlich an Unternehmen ver- geben, die das Ehrenamt in jeder Hinsicht fördern und ihre Mitarbei- tenden bei der Ausführung eines Ehrenamts im Bevölkerungsschutz aktiv unterstützen. Insgesamt sind bei SÜDPACK derzeit rund 25 Mit- arbeitende ehrenamtlich in den unterschiedlichsten Feldern aktiv. Kommt es zu einem Alarm bzw. Einsatz, werden die Helfer unbüro- kratisch freigestellt. Zudem unter- stützt SÜDPACK bei Weiterbil- dungsmaßnahmen und trägt dazu bei, dass das Ehrenamt grundsätz- lich Anerkennung erfährt und nicht als Selbstverständlichkeit gesehen wird. Bei allen Aktivitäten bildet unser im Jahr 2021 definiertes Werteleit- bild einen wichtigen Rahmen. Es dient uns als Koordinatensystem für unser tägliches Miteinander und ermöglicht uns, trotz unseres star- ken Wachstums und der sich än- dernden Rahmenbedingungen wie Globalisierung und Digitalisierung unsere Ziele stringent verfolgen zu können. G N U T R O W T N A R E V E L A I Z O S

68 G N U T R O W T N A R E V E L A I Z O S MITARBEITENDE Das Verantwortungsbewusstsein für unsere Mitarbei- tenden ist Teil unserer DNA. Über 1.700 Menschen in unserer Unternehmensgruppe prägen mit Kompetenz, Engagement und Leidenschaft unseren Arbeitsalltag. Doch was macht uns in einer Welt, die sich unter ande- rem aufgrund von Digitalisierung, Ressourcenknappheit und nicht zuletzt auch durch die Corona-Pandemie in einem tiefgreifenden Wandel befindet, als Arbeitgeber heute wie auch morgen attraktiv? Diese Frage stellen wir uns jeden Tag. Und jeden Tag ar- beiten wir intensiv daran, ein optimales Arbeitsumfeld zu schaffen. Unsere zentralen Themen im Berichtszeit- raum? Moderne Arbeits-, Ausbildungs- und Vergütungs- modelle, interessante Perspektiven und die individuelle Unterstützung jedes Einzelnen in vielfacher Hinsicht. die Schulungsmodule über eine E-Learning-Plattform bereitgestellt und sind innerhalb eines definierten Zeit- raums durchzuführen. Durch die Schulungsmodule kann der Lernerfolg nachvollzogen werden. So durch- läuft jeder neue Mitarbeitende von SÜDPACK im Rah- men seiner Einarbeitung ein Schulungsprogramm zu unterschiedlichsten Themenfeldern. Darüber hinaus enthält das Programm jährlich wiederkehrende Schu- lungen, wie beispielsweise eine für alle Mitarbeitenden verpflichtende Jahresschulung, die die Themen Hygi- ene, Kommunikation, Arbeitssicherheit, Energie- und Umweltmanagement, Nachhaltigkeit und Dokumenta- tion umfasst, sowie eine Compliance-Schulung, die für diverse Abteilungen und Führungskräfte verpflichtend ist. Neue Chancen SÜDPACK ist ein verantwortungsvoller Arbeitgeber, der bewusst neben Fachkräften auch fachfremde Querein- steiger und Berufsanfänger bei der Wahl und der Aus- übung eines Berufes unterstützt. Um unsere Mitarbeitenden über die aktuellen Entwick- lungen auf dem Laufenden zu halten und den Kennt- nisstand aufzufrischen, hat SÜDPACK ein umfassendes, modulares Schulungskonzept entwickelt. Dabei werden Neben internen Schulungen bietet SÜDPACK seinen Mitarbeitenden auch die Möglichkeit, sich im Rahmen von externen Schulungen und Seminaren themen- und funktionsorientiert weiterzubilden. Und auch externe Weiterbildungen, wie beispielsweise eine Techniker- ausbildung, Fachwirte oder berufsbegleitende Master- studiengänge werden von SÜDPACK unterstützt – so- wohl in finanzieller Hinsicht als auch durch angepasste Arbeitszeitmodelle. Kurzum: Engagierte und leistungs- bereite Mitarbeitende können bei SÜDPACK ihre Kar- Birgit Schechner, VP HR & IT „Unsere Werte, sehr gute Zu- kunftsaussichten, ein umfas- sendes Karriere- und Bildungs- angebot, aber auch die richtige Work-Life-Balance – das ist das, wofür SÜDPACK als Arbeitgeber bis heute steht. Denn als verant- wortungsbewusstes Familienun- ternehmen zählt für uns, neben dem wirtschaftlichen Erfolg, vor allem der Mensch.“

riere starten und Karriere machen. Denn wer jeden Tag sein Bestes gibt, dem stehen in unserer Unternehmens- gruppe alle Türen offen. Das zeigt sich auch an der Al- tersstruktur unserer Führungskräfte: 21 % unserer Füh- rungskräfte sind jünger als 35 Jahre. Zudem bieten wir moderne und vor allem attraktive Ar- beitszeitmodelle – und sind bei der individuellen Gestal- tung sowohl in Voll- wie auch in Teilzeit überaus flexibel. Dies gilt auch für unsere Schichtmodelle im gewerbli- chen Bereich. Damit möchten wir insbesondere zur Ver- einbarkeit von Familie und Beruf beitragen und auch in schwierigen Situationen unsere Mitarbeitenden best- möglich unterstützen. Auch während der Elternzeit bie- tet SÜDPACK individuelle Möglichkeiten zur Gestaltung der Arbeitszeit und der Arbeitsbedingungen, insbeson- dere um jungen Eltern den Wiedereinstieg zu erleich- tern. Im Berichtszeitraum haben an unseren deutschen Standorten 93 Mitarbeitende Elternzeit in Anspruch genommen, davon 27 weibliche und 66 männliche Mit- arbeitende. Aus der Elternzeit zurückgekehrt sind im Berichtszeitraum ebenfalls 93 Mitarbeitende. Neue Arbeitswelt Die Pandemie hat den Transformationsprozess in der Arbeitswelt zwar nicht initiiert, aber dennoch beschleu- nigt: Die neue Normalität heißt mobiles Arbeiten. Virtu- elle Veranstaltungskonzepte und Meetings sind ebenso wie digitales Networking längst Realität. Laptop und Smartphone zählen zur Standardausstattung, während fest installierte PCs bereits der Vergangenheit angehö- ren. Auch Shared-Desk-Lösungen erobern den Arbeits- alltag. Vor diesem Hintergrund – und auch mit Blick auf die weitere Internationalisierungsstrategie unserer Unter- nehmensgruppe – hat SÜDPACK in den letzten Jahren massiv in neue Tools investiert und seine Strukturen in Richtung „New Work“ angepasst. So wurden beispiels- weise die digitalen Kompetenzen unserer Mitarbei- tenden weiter ausgebaut und flächendeckend mobile Arbeitsplätze geschaffen, wo dies sinnvoll war. Die be- stehenden Systeme wurden aktualisiert bzw. erweitert und bessere Sicherheitskonzepte für den digitalen Wan- del implementiert. Die Ausstattung unserer Mitarbeitenden mit mobilen Endgeräten war eine unabdingbare Voraussetzung für die Umsetzung unserer Sicherheitsmaßnahmen bei Ein- treten der Corona-Pandemie. So gelang es innerhalb kürzester Zeit, so viel Arbeitsplätze wie möglich auf mo- biles Arbeiten umzustellen und damit das Infektionsrisi- ko zu minimieren. „Unternehmer als Lehrer“ Unser Inhaber Johannes Remmele nahm im Rahmen seiner Tätigkeit als IHK-Vizepräsident am Projekt „Unternehmer als Lehrer“ teil und gestaltete für die Schülerinnen und Schüler des Carl-Laemmle-Gymnasiums in Laupheim eine Unterrichtsstunde, in der er von seinem persönlichen und beruflichen Werdegang sowie von SÜDPACK berichtete. Ziel des Pro- grammes „Unternehmer als Lehrer“ ist es, Schülerinnen und Schülern Unternehmertum anhand von praktischen Beispielen zu ver- deutlichen. Das neue Vergütungssystem ist transparent und gilt für alle Mitarbeitenden. Mit sei- ner Einführung wurden die Vergütungssysteme unserer gewerblichen und kaufmännischen Mitarbeitenden vereinheitlicht sowie die Entgeltsysteme vereinfacht und standardisiert. Ziel ist es, so transparent und ver- ständlich wie möglich zu agieren und klare Strukturen zu schaffen. Zusätzlich haben wir durch die Implementierung einer variablen Entgeltkomponente die Beteiligung aller Mit- arbeitenden am Unternehmenserfolg geschaffen. Jetzt besteht unsere Vergütungsstruktur aus einem fixen und einem variablen Baustein, der sich an der Errei- chung eines gemeinsamen, für alle gleichen Ertragsziels orientiert. Unsere Vision? „WIR GEMEINSAM“. Indem jeder Einzel- ne seinen Beitrag zur Zielerreichung leistet, partizipie- ren wir auch alle am Unternehmenserfolg – und för- dern eine Unternehmenskultur, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Betriebliche Altersvorsorge Bereits vor vielen Jahren hat SÜDPACK eine attraktive arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersvorsorge eingeführt, die den Mitarbei- tenden der deutschen Standorte angeboten wird. Neben der arbeitgeberfinanzierten Al- tersvorsorge gibt es auch die Möglichkeit ei- ner arbeitnehmerfinanzierten Altersvorsorge, in der sich unsere Mitarbeitenden durch eine freiwillige Entgeltumwandlung aus ihrem Bruttogehalt eine weitere Säule der Altersvor- sorge aufbauen können. S O Z I A L E V E R A N T W O R T U N G 69

70 Ausbildung bei SÜDPACK Mit insgesamt acht Ausbildungsberufen und neun Studiengängen bietet SÜDPACK an den deutschen Standorten ein attraktives Angebot für unsere Nach- wuchskräfte. Fünf Vollzeitausbilder und 100 Ausbil- dungsverantwortliche in den einzelnen Abteilungen stehen dabei insgesamt für ihre Betreuung zur Verfü- gung. Dass dieses System erfolgreich ist, spiegelt sich auch in konkreten Zahlen wider: Allein in den letzten drei Jahren wurden jeweils über 80 % der Auszubilden- den und Studierenden übernommen (siehe Beileger Sei- te 11–13). Unterstützt wird unser modernes Ausbildungspro- gramm durch drei Ausbildungsbotschafter. Bei ihnen handelt es sich um Auszubildende, die eine persönliche wie auch fachliche Eignung mitbringen und von der IHK für diese Aufgabe zertifiziert wurden. Sie berichten an Schulen, Hochschulen und bei Veranstaltungen aus eigener Erfahrung aus ihrem Arbeitsumfeld. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden Einbli- cke in den Berufsalltag und in einzelne Berufsfelder zu gewähren, sie für Praktika und Bewerbertrainings zu sensibilisieren und sie letztendlich für eine Ausbildung oder ein Studium bei SÜDPACK zu begeistern. Derzeit arbeiten wir mit sieben Kooperationsschulen eng zu- sammen. Ergänzend zum Besuch von Klassen und Kursen stehen unsere Ausbildungsbotschafter auch bei verschiedenen Haus- und Ausbildungsmessen in der Region für inten- sive Gespräche zur Verfügung. Ein wichtiger Baustein G N U T R O W T N A R E V E L A I Z O S ist in diesem Zusammenhang unser eigener Berufsinfo- tag, „Snap Your Job“, der jährlich stattfindet. Zu den weiteren Highlights im Berichtszeitraum zählen dar- über hinaus die Werbetour für eine Ausbildung an der Gebhard-Müller-Schule, die Zusammenarbeit mit dem Schülerforschungszentrum, der Girls’ & Boys’ Day, unser Sommerferienprogramm und die individuellen Projekt- nachmittage mit Kooperationsschulen. Darüber hinaus gibt es auch an unserem polnischen Standort Kłobuck Kooperationen mit Schulen und auch Kindergärten. Unsere Gesellschafter Carolin Grimbacher und Jo- hannes Remmele sind als Kuratoren an Hochschulen in unserer Region (Carolin Grimbacher in Kempten, Johannes Remmele in Biberach) tätig. Des Weiteren hält SÜDPACK auch Gastvorträge an verschiedenen Hoch- schulen und Universitäten, um den Studierenden aus der Unternehmenspraxis berichten zu können. Auch das Thema Nachhaltigkeit steht dabei oftmals auf der Agenda, wie die jüngsten Vorträge an der Hochschule Kempten sowie an der Hochschule der Medien in Stutt- gart zum Thema „Nachhaltigkeit bei SÜDPACK“ zeigen. SÜDPACK unterstützt außerdem ab 2022 jeweils einen Studierenden des Bereichs Wirtschaftsinformatik an der Hochschule in Neu-Ulm und an der Hochschule in Kempten mit einem Deutschlandstipendium.

ARBEITSSCHUTZ Gesundheitsschutz Im Berichtszeitraum haben wir für unsere Mitarbeiten- den an den deutschen Standorten folgende Programme im Bereich Gesundheit und Fitness angeboten. Diese er- freuen sich einer sehr positiven Resonanz und sollen zu- künftig weiter ausgebaut und auf die anderen Produk- tionsstandorte übertragen werden. Hautscreening Vorsorge ist besser als Nachsorge – und kann Leben ret- ten. Aus diesem Grund werden wir im Rahmen unseres betrieblichen Gesundheitsmanagements in Zusam- menarbeit mit der gesetzlichen Krankenkasse BARMER auch weiterhin Hautscreenings für alle Mitarbeitende anbieten. Die Untersuchungen werden von erfahrenen Dermatologen direkt bei SÜDPACK durchgeführt. Carotis-Screening Schlaganfall oder Hirninfarkt sind eine der häufigsten Todesursachen. Auslöser sind meist verstopfte Blutge- fäße, Thromben oder Hirnblutungen. Durch eine Unter- suchung der Halsschlagader, die von solchen Ablage- rungen besonders häufig betroffen ist, können Risiken schnell erkannt werden. Im November 2021 boten wir bei SÜDPACK erstmaligs ein Screening für Mitarbeiten- de an. Künftig sollen die Untersuchungen, die von er- fahrenen Experten durchgeführt werden, regelmäßig bei SÜDPACK stattfinden. JobRad Fahrrad statt Auto – das ist nicht nur gut für die eigene Fitness, sondern schont auch die Umwelt. Mit unserer JobRad-Kooperation wollen wir unsere Mitarbeitenden an den deutschen Standorten animieren, öfters das Fahrrad zu nutzen – egal ob für den Weg zur Arbeit oder in der Freizeit. Bereits über 170 Mitarbeitende haben sich dazu ihr gewünschtes Fahrrad beim Fachhändler oder online ausgesucht und über SÜDPACK geleast. Denn durch das JobRad können unsere Mitarbeitenden bis zu 40 % gegenüber dem herkömmlichen Kaufpreis sparen. Gesundheits- und Fitnessberatung Wo stehe ich in puncto Fitness? Welcher Sport ist für mich der richtige? Was will ich eigentlich durch körper- liche Aktivität erreichen? Das betriebliche Gesundheits- management bei SÜDPACK bietet die Möglichkeit, sich während der Arbeitszeit von einer Personal-Trainerin umfassend beraten zu lassen. Mitarbeitende können zudem eine Körperanalyse, eine Ernährungsberatung und ein Programm zur Stressbewältigung oder Entspan- nung bei Beschwerden oder als vorbeugende Maßnah- me in Anspruch nehmen. Corona Zum Schutz von Mitarbeitenden, Geschäfts- partnern und Kunden wurden an allen Stand- orten von Beginn der Pandemie an tiefgrei- fende Maßnahmen definiert, die zum Teil bis heute gelten. So hat SÜDPACK als einer der ersten Arbeitgeber in der Region Schwaben allen Mitarbeitenden und Angehörigen um- fangreiche Test- und Impfangebote durch ein Team aus Ärzten und medizinisch ge- schultem Personal unterbreitet. Bis heute wurden an unseren Standorten insgesamt über 18.000 Corona-Tests und 1.200 Coro- na-Impfungen durchgeführt. Die strikte Ein- haltung von Hygiene- und Abstandsregeln sowie Home-Office-Pflicht gehörten eben- falls zum Programm, ebenso wie attraktive Anreize, um die Impfquote weiter in die Höhe zu treiben. S O Z I A L E V E R A N T W O R T U N G 71

72 Task Force Arbeitssicherheit Im Frühjahr 2021 wurde bei SÜDPACK die Task Force Arbeitssicherheit ins Leben gerufen. Ziel ist es, einen weiteren Kulturwandel in unserer gesamten Un- ternehmensgruppe zu initiieren und mit zielgerichteten Maßnahmen Unfälle und Verletzungen aller Art zu vermeiden. Bislang wurden Anforderungen und Richtlinien formu- liert, Tools aktiviert sowie Maßnahmen in einer Road- map festgehalten. Dabei liegt das Ziel für 2025 bei < 6,5 PPM (Unfälle pro Million Arbeitsstunden), für das Jahr 2022 wurde die Zielgröße 7 PPM definiert. Für die Beinaheunfälle liegt die Zielgröße für 2025 bei über 1.000 Meldungen pro Jahr. Hiermit soll unter anderem auch die Sensibilisie- rung unserer Belegschaft für das Thema Arbeitssicher- heit weiter erhöht werden. Des Weiteren wurde ein Aktions- und Kommunikations- plan erstellt und ein Masterboard ausgerollt. Alle Sicher- heitsbeauftragten erhielten umfassende Informationen zum Thema Arbeitssicherheit bei SÜDPACK. Zudem wurden alle Auszubildenden und Studierenden im Rah- men von fünf Schulungsoffensiven für die Gefahren- quellen am Arbeitsplatz sensibilisiert. Derzeit arbeiten wir daran, das Thema Arbeitssicherheit fest in unserer Besprechungskultur zu verankern. Das Safety Masterboard bildet das unternehmens- weite Steuerungstool für die Top-Themen und steht allen Standorten zur Verfügung. Die jeweiligen Ak- tivitäten sind in verschiedene Bereiche und ent- sprechende Themen gegliedert. Seit 2022 werden zum Beispiel monatlich die Ausfallzeiten für alle Produktionsstandorte registriert. Eintragungen von Beinaheunfällen lenken den Blick gezielt auf Gefahrens- stellen und geeignete Präventionsmaßnahmen. Speziell die wöchentlichen Safety-Walks, die zum Bereich Kommunikation gehören, sind ein nützliches Instrument, um hierarchieübergreifend Missstände auf- decken und Mängel schnellstmöglich beseitigen zu kön- nen. Hierbei prüft ein Mitglied der Geschäftsführung und seit Anfang Februar punktuell auch des EMT (fünf Walks pro Jahr pro EMT-Mitglied) die Arbeitsabläufe auf mögliche Gefahrenquellen. Für Mitarbeitende, die ein Anliegen haben, sind die Führungskräfte direkt an- sprechbar. Weitere Elemente der Kommunikationsstrategie, die alle Standorte, Abteilungen und Hierarchieebenen aktiv involviert, sind zudem die im Intranet verfügbare Arbeitssicherheits-Pyramide und ein Frühwarnsystem sowie die verpflichtende Jahresschulung zu Arbeitssi- cherheit und Gesundheitsschutz (siehe Beileger Seite 14). G N U T R O W T N A R E V E L A I Z O S Aussfallzeit > 3 Tage Ausfallzeit 0-3 Tage & Arztbesuch Ohne Ausfallzeit 0-3 Tage & ohne Arztbesuch Beinaheunfälle & unsichere Zustände 95 % aller Unfälle haben als Ursache unsicheres Verhalten ISO 45001 Im 1. Halbjahr 2021 wurde die bisherige Norm BS OHSAS 18001 an den deutschen Standor- ten und am Standort Bioggio auf den neuen Standard ISO 45001 umgestellt. Die Zertifi- zierung des Managementsystems in Kłobuck erfolgte erstmalig im August 2021. Das Arbeitsschutz-Managementsystem unterstützt uns wirkungsvoll bei der konti- nuierlichen Verbesserung der Arbeitsschutz- leistung und der Erfüllung ambitionierter eigener Arbeitsschutzziele sowie gesetzlicher Anforderungen.

74 G N U T R O W T N A R E V E L A I Z O S NACHHALTIGE SUPPLY CHAIN Unser Anspruch in puncto Nachhaltigkeit und Verant- wortungsbewusstsein ist sehr hoch. Doch erfüllen auch unsere Lieferanten und Geschäftspartner die gesetzlichen wie auch die Anforderungen von SÜDPACK und seinen verschiedenen Anspruchsgruppen in Bezug auf Men- schen- und Umweltrechte? Mit welchen Risiken entlang unserer globalen Lieferkette müssen wir kalkulieren? Und welchen ökologischen Fußabdruck hinterlassen unsere Produkte vom Zeitpunkt ihrer Herstellung bis zum Ende ihres Lebenszyklus? Diese und weitere Fragen beschäftigen uns in zuneh- mendem Maße. Denn: Eine transparente Lieferkette mit möglichst geringen negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft ist für uns ein verpflichtendes Ziel, zugleich aber auch der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg. Ebenso sehen wir Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette als Grundlage für eine nachhalti- ge Zukunft – etwa um Materialkreisläufe zu schließen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten im Bereich des chemischen Recyclings und unser Investment in die wegweisende CARBOLIQ-Tech- nologie zählen hier zu den herausragenden Beispielen. Auch wenn das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz vorsieht, dass Unternehmen unserer Größe erst bis 1. Januar 2024 ihre globalen Lieferketten überprüft und die gesetzlichen Vorgaben umgesetzt haben müs- sen – wir handeln schon heute. Denn insbesondere angesichts der angespannten Lage auf den Rohstoff- märkten sowie der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sind wir gefor- dert, unsere Lieferfähigkeit und die Betreuung unserer Kunden dauerhaft sicherzustellen. Durch solide, seriöse Geschäftsbeziehungen setzen wir zudem ein deutliches Signal im Markt, reduzieren Reputationsrisiken, stärken unser Business und unsere Marke und werden nicht zu- letzt den aktuellen Regularien gerecht. Schon jetzt werden Lieferanten, die neu in unsere Sup- ply Chain aufgenommen werden, anhand einer ent- sprechenden Selbstauskunft sowie im Rahmen von Qualitätssicherungsvereinbarungen hinsichtlich der Einhaltung unterschiedlicher Nachhaltigkeitskriterien überprüft. Unsere Lieferkettenverantwortung sieht auch die Durchführung von Lieferantenaudits vor Ort vor. Diese Aktivität musste aufgrund der Corona-Pan- demie im Berichtszeitraum jedoch stark eingeschränkt werden. Investitionen und Beschaffungsprozesse Im Berichtszeitraum haben wir uns zunächst darauf konzentriert, im Rahmen unserer Liefervorschriften bei der Auswahl neuer Anlagen stets auf einen um- weltfreundlichen und insbesondere energieeffizienten Maschinenpark zu achten. Bei jeder einzelnen Investi- tionsentscheidung berücksichtigen wir daher eine ener- gieeffizientere Alternative. Konsequent bevorzugen wir darüber hinaus bei der Beschaffung von Granulaten und Produkten regionale Anbieter: 86 % der Granulate und 85 % der zugekauften Folien stammen von Anbie- tern aus Deutschland und der EU. 33 % der benötigten Zukauffolien beziehen wir von deutschen Lieferanten, 15 % sogar aus einem Umkreis von etwa 50 km. Unser Supplier Code of Conduct wurde 2021 überarbeitet und ist nun auf unserer Website für alle Stakeholder einsehbar. Mit ihrer Un- terschrift auf den Lieferverträgen stimmen unsere Lieferanten diesem Supplier Code of Conduct zu. Der Kodex gilt für das signierende Unternehmen, für sei- ne Unternehmensführung und für seine Mitarbeiten- den und dient als Grundlage für sämtliche Geschäftsbe- ziehungen. Die darin beschriebenen ethischen Leitlinien beruhen insbesondere auf den Grundsätzen des UN Global Compact, den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), auf der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, auf den UN-Konventionen über die Rechte von Kindern und zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung sowie auf den OECD-Richtlinien für internationale Unternehmen. Die einzelnen Punkte bilden dabei Mindeststandards.

Sie verpflichten die Unterzeichner, in allen unter- nehmerischen Aktivitäten ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden und bei allen geschäftlichen Handlungen und Entscheidungen die jeweils geltenden Gesetze sowie sonstigen maßgeb- lichen Bestimmungen der Länder, in denen das Unter- nehmen tätig ist, zu beachten. So sind unter anderem Geschäftspartner stets fair zu behandeln, Verträge ein- zuhalten, die Privatsphäre der Mitarbeitenden zu res- pektieren und vertrauliche Informationen sowie geisti- ges Eigentum zu schützen. Wir sehen die Implementierung unseres Supplier Code of Conduct als einen kontinuierlichen und langfristig angelegten Prozess, der sowohl bestehende als auch neu qualifizierte Lieferanten umfassen soll (siehe Bei- leger Seite 15). EcoVadis Seit dem Jahr 2013 ist SÜDPACK auf EcoVadis aktiv und wird dort jährlich geratet. Wie rund 90.000 andere Unternehmen profitieren wir von einer gemeinsamen Plattform, einer universellen Scorecard so- wie Benchmarks und hilfreichen Tools, in denen unsere Nachhal- tigkeitsperformance dargestellt werden kann. In den kommenden Monaten werden wir intensiv daran arbeiten, auch unsere wesentlichen Lieferanten über EcoVadis zu raten und einer Risikoanalyse zu unter- ziehen. Damit schaffen wir die Basis für eine transparente Lieferkette, in der ethische, soziale und ökologi- sche Standards eingehalten und als Selbstverständlichkeit betrachtet werden. Diese Lieferanten müssen nachweisen können, dass sie ihrer Verantwortung gemäß den 21 defi- nierten Kriterien in den vier überge- ordneten Themenbereichen von Eco- Vadis gerecht werden. Thomas Degenhardt, VP SCM & Purchasing „Integrität und ein gemeinsames Wer- teverständnis sind für eine vertrauens- volle, langfristige Geschäftsbeziehung unerlässlich. Mit verpflichtenden Um- welt-, Compliance- und Arbeitsstandards stellen wir sicher, dass weltweit alle Beteiligten unserer Lieferkette ihren öko- logischen, gesellschaftlichen und ökono- mischen Sorgfaltspflichten nachkommen – und sich daher jederzeit aufeinander verlassen können.“ S O Z I A L E V E R A N T W O R T U N G 75

76 X E D N I S T L A H N I - I R G GRI-INHALTSINDEX GRI-Standard Zusatzinformation Seite Bericht Seite Beileger 102 – Allgemeine Angaben 1 Organisation Name der Organisation SÜDPACK Holding GmbH Aktivitäten, Marken, Produkte und Dienstleistungen 102-1 102-2 102-3 102-4 102-5 102-6 102-7 102-8 102-9 102-10 Hauptsitz der Organisation Betriebsstätten Eigentumsverhältnisse und Rechtsform Belieferte Märkte Größe der Organisation Informationen zu Angestellten und sonstigen Mit- arbeitern Lieferkette Signifikante Änderungen in der Organisation und ihrer Lieferkette Neue Standorte: SÜDPACK Grootegast B.V & Kamakshi Suedpack Pvt. Ltd. Risikomanagementsystem, das in die bestehenden Managementsysteme ISO 14001, ISO 9001 und ISO 45001 integriert ist (https://www.suedpack.com/de/zertifikate) Abgedeckt durch regelmäßige Auditierungen Prüfung und Freigabe des Nachhaltigkeitsberichts durch die Geschäftsführung Nicht tarifgebunden 102-11 Vorsorgeansatz und Vorsorgeprinzip 102-12 Externe Initiativen 102-13 Mitgliedschaft in Verbänden und Interessensgrup- pen 2 Strategie 102-14 102-15 3 Ethik und Integrität Erklärung des höchsten Entscheidungsträgers Wichtige Auswirkungen, Risiken und Chancen 102-16 Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnor- men 4 Unternehmensführung 102-18 102-20 102-21 102-31 102-32 Führungsstruktur Zuständigkeit auf Vorstandsebene für ökonomische, ökologische und soziale Themen Dialog mit Stakeholdern zu ökonomischen, ökologi- schen und sozialen Themen Überprüfung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Themen Rolle des höchsten Kontrollorgans bei der Nachhal- tigkeitsberichterstattung Verfahren zur Festlegung der Vergütung 102-36 5 Einbindung von Stakeholdern 102-40 102-41 102-42 102-43 Liste der Stakeholder-Gruppen Tarifverträge Ermittlung und Auswahl der Stakeholder Ansatz für die Einbindung von Stakeholdern 102-44 Wichtige Themen und hervorgebrachte Anliegen 6 Vorgehensweise bei der Berichterstattung 102-45 102-46 102-47 102-48 Im Konzernabschluss enthaltene Entitäten Vorgehen zur Bestimmung des Berichtsinhalts und der Abgrenzung der Themen Liste der wesentlichen Themen Neudarstellung von Informationen 8 14–23 8 8, 11 8 8, 14–19 8–9 11, 32 - 33, 74–75 8–9, 11 28–31, 42–46 4 3 3, 11 24–25, 61, 75 15 24–25 4–5 26–37 12–13, 40–41 10 9–10 32–33 32–34 69 32–33 32–33 32–33 32–34, 36–37 8 32–37 34 8–9, 82 3

GRI-Standard Zusatzinformation 2021, 2020 (und 2019) 2020 (Berichtszeitraum 2019, 2018, 2017) Zweijährlich Lisa Marie Schmidberger l lisa-marie.schmidberger@ suedpack.com Zertifizierung nach ISO 9001:2015 Qualitätsmanagementsystem (https://www.suedpack.com/de/zertifikate) Seite Beileger Seite Bericht 32–37, 82 1, 82 82 82 82 76–78 80–81 38–41, 42–46 102-49 102-50 102-51 102-52 102-53 Änderungen bei der Berichterstattung Berichtszeitraum Datum des letzten Berichts Berichtszyklus Ansprechpartner bei Fragen zum Bericht 102-54 Erklärung der Berichterstattung in Übereinstimmung mit den GRI-Standards 102-55 GRI-Inhaltsindex 102-56 Externe Prüfung 200 Wirtschaftliche Leistung 103-1/2/3 Managementansatz 203-1 205-1 205-2 205-3 206-1 Infrastrukturinvestitionen und geförderte Dienst- leistungen Betriebsstätten, die auf Korruptionsrisiken geprüft werden Kommunikation und Schulungen zu Richtlinien und Verfahren zur Korruptionsbekämpfung Bestätigte Korruptionsvorfälle und ergriffene Maß- nahmen Rechtsverfahren aufgrund von wettbewerbswidri- gem Verhalten, Kartell- und Monopolbildung 300 Ökologie 103-1/2/3 Managementansatz 301-1 301-2 302-1 302-3 302-4 305-1 305-2 305-3 305-5 306-1 306-2 306-3 306-4 306-5 307-1 308-1 308-2 Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen Eingesetzte recycelte Ausgangsstoffe Energieverbrauch innerhalb der Organisation Energieintensität Verringerung des Energieverbrauchs Direkte THG-Emissionen (Scope 1) Indirekte energiebedingte THG-Emissionen (Scope 2) Sonstige indirekte THG-Emissionen (Scope 3) Senkungen der THG-Emissionen Anfallender Abfall und erhebliche abfallbezogene Auswirkungen Management erheblicher abfallbezogener Aus- wirkungen Angefallener Abfall Von Entsorgung umgeleiteter Abfall Zur Entsorgung weitergeleiteter Abfall Nichteinhaltung von Umweltschutzgesetzen und -verordnungen Neue Lieferanten, die anhand von Umweltkriterien überprüft wurden Negative Umweltauswirkungen in der Lieferkette und ergriffene Maßnahmen 400 Soziales 103-1/2/3 Managementansatz 401-1 401-2 403-1 Neu eingestellte Angestellte und Angestelltenfluk- tuation Betriebliche Leistungen, die nur vollzeitbeschäftigten Angestellten, nicht aber Zeitarbeitnehmern oder teil- zeitbeschäftigten Angestellten angeboten werden Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 8, 29–31, 50–51, 74 5 100 % (Code of Conduct gilt für alle Betriebsstätten) 40–41 Alle relevanten Mitarbeitenden werden hierzu geschult 40–41 Keine Korruptionsvorfälle im Berichtszeitraum 40–41 Keine Rechtsverfahren aufgrund von wettbewerbs- widrigem Verhalten, Kartell- und Monopolbildung im Berichtszeitraum 40–41 Zertifizierung nach ISO 14001:2015 Umweltmanagementsystem ISO 50001:2018 Energiemanagementsystem (https://www.suedpack.com/de/zertifikate) Keine absolute Verringerung, da Steigerung der Ab- satzmenge Keine Nichteinhaltung von Umweltschutzgesetzen und -verordnungen im Berichtszeitraum Keine negativen Umweltauswirkungen im Berichtszeitraum bekannt 42–46, 48–55, 56–65 64–65 64–65 62–63 62–63 62–63 58–61 58–61 58–61 2, 58–61 54–55 54–55 40–41 74–75 74–75 Zertifizierung nach ISO 45001:2018 Managementsystem für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (https://www.suedpack.com/de/zertifikate) 40–41, 66–75 68–73 71–73 3, 10 10 9 9 9 8 8 8 6–7 6–7 6–7 13 G R I - I N H A L T S I N D E X 77

GRI-Standard Zusatzinformation Seite Bericht Seite Beileger 403-2 Gefahrenidentifizierung, Risikobewertung und Untersuchung von Vorfällen 403-3 Arbeitsmedizinische Dienste Alle Mitarbeitenden haben durch SÜDPACK Zugriff auf arbeitsmedizinische Dienste, z.B. durch einen Betriebsarzt 78 X E D N I S T L A H N I - I R G 403-4 403-5 403-6 403-8 403-9 403-10 404-2 404-3 405-1 405-2 406-1 408-1 409-1 412-1 412-3 413-1 413-2 414-1 414-2 415-1 416-1 417-1 417-3 418-1 419-1 Mitarbeiterbeteiligung, Konsultation und Kommuni- kation zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Mitarbeiterschulungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter Mitarbeiter, die von einem Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz abgedeckt sind Arbeitsbedingte Verletzungen Arbeitsbedingte Erkrankungen Programme zur Verbesserung der Kompetenzen der Angestellten und zur Übergangshilfe Prozentsatz der Angestellten, die eine regelmäßige Beurteilung ihrer Leistung und ihrer beruflichen Ent- wicklung erhalten Diversität in Kontrollorganen und unter Angestellten Verhältnis des Grundgehalts und der Vergütung von Frauen zum Grundgehalt und zur Vergütung von Männern Diskriminierungsvorfälle und ergriffene Abhilfemaß- nahmen Betriebsstätten und Lieferanten mit erhöhtem Risiko für Vorfälle von Kinderarbeit Betriebsstätten und Lieferanten mit einem erhebli- chen Risiko für Vorfälle von Zwangs- oder Pflicht- arbeit Betriebsstätten, an denen eine Prüfung auf die Ein- haltung der Menschenrechte oder eine menschen- rechtliche Folgenabschätzung durchgeführt wurde Erhebliche Investitionsvereinbarungen und -verträge, die Menschenrechtsklauseln enthalten oder auf Menschenrechtsaspekte geprüft wurden Betriebsstätten mit Einbindung der lokalen Gemein- schaften, Folgenabschätzungen und Förderprogram- men Geschäftstätigkeiten mit erheblichen oder potenziel- len negativen Auswirkungen auf lokale Gemein- schaften Neue Lieferanten, die anhand von sozialen Kriterien überprüft wurden Negative soziale Auswirkungen in der Lieferkette und ergriffene Maßnahmen Parteispenden Beurteilung der Auswirkungen verschiedener Pro- dukt- und Dienstleistungskategorien auf die Gesund- heit und Sicherheit Anforderungen für die Produkt- und Dienstleistungs- informationen und Kennzeichnung Verstöße im Zusammenhang mit Marketing und Kommunikation Begründete Beschwerden in Bezug auf die Verlet- zung des Schutzes und den Verlust von Kundendaten Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften im sozialen und wirtschaftlichen Bereich 71–73 71–73 71–73 71–73 71–73 71–73 68–70 2 69 14 14 11–13 15 15 100 % (durch ISO 45001) 100 % (jährliche Mitarbeitenden- und Führungskräf- tebeurteilung) Keine Diskriminierungsvorfälle im Berichtszeitraum 40–41 S. Supplier Code of Conduct (https://www.suedpack.com/de/nachhaltigkeit) S. Supplier Code of Conduct (https://www.suedpack.com/de/nachhaltigkeit) An allen Standorten werden die Menschenrechte eingehalten 74–75 74–75 40–41 Alle Verträge mit Lieferanten durch Supplier Code of Conduct 74–75 Alle Betriebsstätten sind durch gesellschaftliches Engagement und Spenden in die lokale Gemeinschaft eingebunden 66 Keine negativen Auswirkungen Keine negativen sozialen Auswirkungen im Berichtszeitraum bekannt Keine politische Unterstützung, aber gesellschaft- liches Engagement Keine Verstöße im Berichtszeitraum Keine Beschwerden im Berichtszeitraum Keine Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschrif- ten im Berichtszeitraum 74–75 74–75 66 14–19, 20–23 18 40–41 40–41 40–41

80 G N U F Ü R P S T I E K G I T L A H H C A N NACHHALTIGKEITS- PRÜFUNG Bescheinigung über eine unabhängige Nachhaltigkeitsprüfung an SÜDPACK Holding GmbH, Ecoformstraße 1, 88416 Erlenmoos. Wir haben auftragsgemäß eine Nachhaltigkeitsprü- fung nach dem Prüfstandard AS1000 v3 (2020) Typ 2 zum Erlangen einer begrenzten Sicherheit der Angaben im Nachhaltigkeitsbericht 2022 von SÜDPACK Holding GmbH (entsprechend den im Bericht ausgewiesenen Grenzen) für den Berichtszeitraum 2020/2021 durch- geführt. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter Die oberste Leitung von SÜDPACK Holding GmbH ist verantwortlich für das Erstellen des Nachhal- tigkeitsberichtes in Übereinstimmung mit den Be- richtsgrundsätzen der Global Reporting Initiative Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (GRI Standards): • Einbezug von Stakeholdern • Nachhaltigkeitskontext • Wesentlichkeit • Vollständigkeit • Ausgewogenheit • Vergleichbarkeit • Genauigkeit • Aktualität • Klarheit • Verlässlichkeit Diese Verantwortung umfasst die Auswahl und An- wendung angemessener Methoden zum Erstellen des oben genannten Berichts, Treffen von Annahmen und Vornahme von Schätzungen zu einzelnen Angaben, die unter den gegebenen Umständen plausibel sind. Darüber hinaus liegen in der Vorstandsverantwortung die Konzeption, Implementierung und das Aufrecht- erhalten von Systemen und Prozessen, soweit sie für das Erfassen des Berichtes von Bedeutung sind. Verantwortung der Prüfer Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Tätigkeiten eine Beurteilung darü- ber abzugeben, ob uns Sachverhalte bekannt ge- worden sind, die uns zu der Annahme veranlassen, dass die im Nachhaltigkeitsbericht dargestellten nachhaltigkeitsbezogenen Angaben für den Zeit- raum 2020/2021 in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den GRI Standards und Kri- terien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung erstellt worden sind. Darüber hinaus wurden wir beauftragt, auf Basis der Prüfungsergebnisse Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsmanage- ments und -berichterstattung auszusprechen. Im Fokus der Prüfung stehen die Prinzipien der unternehmerischen Nachhaltigkeitsverantwortung sowie die Verlässlichkeit und Qualität der Berichts- inhalte auf Basis von Stichproben. Die Validierung der im Bericht dargestellten nach- haltigkeitsrelevanten Angaben ist so geplant und durchgeführt worden, dass wir unsere Beurteilung mit einer begrenzten Prüfungssicherheit abgeben können. Diese begrenzte Prüfungssicherheit bezieht sich ausschließlich auf Nachweise von internen Quellen. Das Einholen von Prüfungsbeweisen ist auf Unter- nehmens- bzw. Managementebene der SÜDPACK Holding GmbH in Deutschland beschränkt. Es wurden Systeme und Prozesse geprüft, die die Berichtsinhalte bestimmen, unter Anwendung des Wesentlichkeitsgrundsatzes bzw. des Prozesses zur Einbindung von Stakeholdern. Die spezifischen Nachhaltigkeitsleistungen wurden stichprobenartig kontrolliert. Die Planung der Prüfungshandlungen lag im Er- messen der Prüfer und wurde unter anderem durch folgende Tätigkeiten umgesetzt: • Einsichtnahme in die Unterlagen zu SÜDPACK Strategy Structure, Strategic Score Cards, Unterneh- mensorganisation und Stakeholderdialog • Einsichtnahme in die Dokumentation der Systeme

und Prozesse zur Erhebung, Analyse und Aggrega- tion der Daten bzgl. der Nachhaltigkeitsleistungen • persönliche Interviews mit dem Sprecher der Ge- schäftsführung, dem VP SCM & Purchasing, der VP Strategic Marketing, der Nachhaltigkeitsbeauftrag- ten • dokumentarische Durchsicht von Zuarbeiten der Be- reiche Finanzen, Personal, QM, Umweltschutz und Arbeitssicherheit • analytische Beurteilung kommunizierter Kennzahlen und Trends für den Berichtszeitraum 2020–2021 • stichprobenartiges Einholen von Nachweisen für einzelne Angaben, unter anderem durch Einsicht- nahme in interne Managementdokumentation und Abrechnungen sowie durch die Analyse von Daten- sätzen, die als Berichte aus internem Datensystem generiert wurden Urteil Auf der Grundlage unserer Nachhaltigkeitsprüfung zum Erlangen einer begrenzten Sicherheit sind uns keine Sach- verhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme ver- anlassen, dass die nachhaltigkeitsbezogenen Angaben im Nachhaltigkeitsbericht 2022 der SÜDPACK Holding GmbH in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstim- mung mit den Global Reporting Initiative Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung erstellt worden sind. Ergänzende Hinweise – Empfehlungen Ohne das oben dargestellte Ergebnis einzuschränken, sprechen wir folgende Empfehlungen zur Weiterent- wicklung des Nachhaltigkeitsmanagements und der -berichterstattung aus: • Mit der aktuell erstellten SÜDPACK Strategy Struc- ture wurde eine fundierte Basis für ein konkretes Nachhaltigkeitsprogramm geschaffen. Eine zeitnahe Implementierung und stringentes Monitoring in ein bereichsübergreifendes Nachhaltigkeitsprogramm sollten erfolgen. • Eine klare und strukturierte Darstellung zur Erfül- • lung gesetzter Nachhaltigkeitsziele sollte künftig im Bericht ergänzt werden. Das nachhaltige Lieferantenmanagement sollte weiterentwickelt werden. Klare Festlegung von Be- wertungskriterien und die Überprüfung von deren Einhaltung sollten dabei im Fokus stehen. Hamburg, den 19.08.2022 GUT Certifizierungsgesellschaft für Managementsysteme mbH Umweltgutachter Susanne Moosmann N A C H H A L T I G K E I T S P R Ü F U N G 81

ÜBER DEN BERICHT Der vorliegende Bericht ist der vierte Nachhaltigkeits- bericht der SÜDPACK Holding GmbH und bezieht sich auf die Jahre 2020 und 2021. Ebenfalls sind die Daten für das Jahr 2019 – wo möglich – dargestellt, um eine bessere Vergleichbarkeit zum vorhergehenden Berichts- zeitraum zu gewährleisten. Wie auch der vorliegende Bericht zeigt, ist Nachhaltig- keit für SÜDPACK ein elementarer Baustein unserer Unternehmensstrategie. Unserer nachhaltigen Unter- nehmensführung verdanken wir auch unseren Erfolg. So entwickeln wir unsere vielfältigen Nachhaltigkeits- initiativen stetig weiter. Auch in unserem vierten Nach- haltigkeitsbericht sind die neuen Herausforderungen, Entwicklungen und besonderen Initiativen und Maß- nahmen zusammengefasst und nachvollziehbar darge- stellt. Im Vergleich zum letzten Bericht aus dem Jahr 2020 haben wir unsere wesentlichen Handlungsfelder neu definiert: so gliedert sich der aktuelle Bericht in die Themenblöcke Corporate Governance, Sustainable Ef- ficiency, Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz und Soziale Verantwortung. Diese Felder haben wir als wesentlich für SÜDPACK und unsere Stakeholder definiert. Dabei schließt das Handlungsfeld Corporate Governance auch die ökonomische Säule der Nachhaltigkeit sowie Sus- tainable Efficiency mit ein. Gleichgeblieben ist hingegen der Umfang des Be- richts, welcher die deutschen Standorte SÜDPACK Verpackungen GmbH & Co. KG und ecoform Multifol Verpackungsfolien GmbH & Co. KG mit den Betriebs- stätten in Ochsenhausen, Erlenmoos, Schwendi und Er- olzheim sowie SÜDPACK Kłobuck sp. z o.o. in Polen und SÜDPACK Bioggio SA in der Schweiz umfasst. Diese Standorte erwirtschafteten im Berichtszeitraum etwa 90 % des Umsatzes. Wir arbeiten bereits daran, unseren Nachhaltigkeitsbe- richt in den nächsten Jahren sukzessive auf unsere wei- teren Standorte auszudehnen. Der Bericht folgt den international anerkannten Stan- dards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global Reporting Initiative (GRI-Standards). Die Inhalte wur- den in Übereinstimmung mit der GRI-Standard-Option „Core“ (Kern) verfasst. Der Nachhaltigkeitsbericht wird in einem zweijährigen Rhythmus erstellt. In den be- richtsfreien Jahren stellen wir unseren Stakeholdern einen Fortschrittsbericht zur Verfügung. Unter diesem QR-Code finden Sie unseren Beileger mit den Kennzahlen zu diesem Nachhaltigkeitsbericht 82 T H C I R E B N E D R E B Ü